Helmenzen

Weiterer Widerstand gegen B-8-Pläne: Neue Ortsgruppe in Helmenzen unterstützt Kampf gegen Umgehungen

Neue Ortsgruppe unterstützt Kampf gegen Umgehungen Foto: Heinz-Günter Augst

Der Widerstand gegen die weiterhin bestehenden Pläne zum Bau von Ortsumgehungen entlang der B 8 zwischen Altenkirchen und der NRW-Landesgrenze wächst weiter. So haben sich kürzlich 30 interessierte Bürger im Westerwälder Hof in Helmenzen versammelt und für die Gemeinde eine weitere Ortsgruppe der Bürgerinitiative (BI) gegen Ortsumgehungen B 8 gegründet.

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Gemeinsam mit den schon bestehenden Ortsgruppen in Weyerbusch und Kircheib wollen sie gegen die Verwirklichung der Ortsumgehungen mobilmachen.

„Dreistellige Millionenbeträge für Bauten ausgeben zu wollen, deren Begründungen nur auf vagen Zukunftsannahmen beruhen“, löse „bei nicht wenigen Empörung“ aus, heißt es in einer Pressemitteilung der BI. Das Planungsverfahren laufe weiter, „obwohl der wissenschaftliche Dienst des Bundestages unsere Parlamentarier jüngst darauf hingewiesen hat, dass der Bundesverkehrswegeplan 2030 keine Verfassungskonformität mehr besitzt und mit seiner Klimaschädlichkeit gegen internationale Verträge wie das Pariser Klimaabkommen verstößt“.

Die Versammlung habe sich für den Erhalt der verplanten 150 Hektar Fläche, für die Schonung von wertvollen Biotopen, für den Erhalt landwirtschaftlicher Flächen und Wälder, für die Abkehr von Eingriffen in den Grundwasserhaushalt und für die Beibehaltung der bestehenden Straßenführung in verbesserter Form, etwa mit Lärmschutz, damit nicht die gewachsenen Straßendörfer gewerblich und sozial absterben, ausgesprochen.

Die Teilnehmer einer Versammlung im Westerwälder Hof sind sich einig: In Helmenzen fließt der Verkehr auch ohne Ortsumgehung. Sie gründeten eine neue Ortsgruppe der Bürgerinitiative gegen die Straßenbauprojekte.
Die Teilnehmer einer Versammlung im Westerwälder Hof sind sich einig: In Helmenzen fließt der Verkehr auch ohne Ortsumgehung. Sie gründeten eine neue Ortsgruppe der Bürgerinitiative gegen die Straßenbauprojekte.
Foto: Bürgerinitiative

„Dazu kommt, dass der Verkehr in den benannten Orten fließt, sodass nicht einmal Staus als Begründung für die alten Planungen herhalten könnten.“ Wegstreckenberechnungen der Ortsgruppe Weyerbusch hätten ergeben, dass der Zeitgewinn dort etwa zwei Minuten betrage. „Dafür etwa 30 Millionen Euro ausgeben?“, fragt die BI rhetorisch.

In Helmenzen sei mehr als zwei Stunden lang rege gefragt und diskutiert worden. Zwei Aktionsgruppen zum Thema Ökologie und Mobilität habe die neue Ortsgruppe bereits ins Leben gerufen. Bessere Wege zur Entwicklung der Region aufzuzeigen und damit die politischen Entscheidungsträger von der Streichung der alten Pläne zu überzeugen, sei das Ziel. red

Grüne Landespolitikerin: Pläne sind absurd

Mit Jutta Blatzheim-Roegler, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für Straßeninfrastruktur der Grünen im Landtag, hat sich eine weitere Landespolitikerin an Ort und Stelle über die Umgehungspläne an der B 8 informiert und deren Gegnern ihre Unterstützung zugesagt.

Zwischen Weyerbusch und Werkhausen machte sie sich auf Einladung des Grünen-Kreisverbands selbst ein Bild von den immensen Eingriffen in die Fläche bei einer Realisierung der Pläne, so der Kreisverband in einer Pressemitteilung. Mit dabei waren auch die Ortsbürgermeister Dietmar Winhold und Otmar Orfgen sowie Bürgermeister Fred Jüngerich.

„Es ist absurd, dass man in der heutigen Zeit an solchen Straßenbauprojekten festhält. Die Eingriffe in die Landschaft mit der damit verbundenen Versiegelung, die Folgen für die land- und forstwirtschaftliche Nutzung stehen im Widerspruch zu den Herausforderungen der Klimakrise und der Sicherung landwirtschaftlicher Flächen, die die Grundlagen unserer Ernährung sind“, sagte Blatzheim-Roegler und versprach, sich in Abstimmung mit der Bundestagsfraktion der Grünen für einen Stopp der Pläne einzusetzen. red

Kreis Altenkirchen
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