Euteneuen

Wasserkraftwerk in Euteneuen seit Jahren außer Betrieb: Rüddel fordert Wiederinbetriebnahme

Seit Jahren ist das Wasserkraftwerk in Euteneuen außer Betrieb. Durch die gestiegenen Energiepreise in den vergangenen Monaten mehren sich die Stimmen, die das Kraftwerk wieder in Betrieb nehmen wollen.
Seit Jahren ist das Wasserkraftwerk in Euteneuen außer Betrieb. Durch die gestiegenen Energiepreise in den vergangenen Monaten mehren sich die Stimmen, die das Kraftwerk wieder in Betrieb nehmen wollen. Foto: Markus Döring

Immer wieder melden sich Stimmen, die sich für die Wiederinbetriebnahme des Wasserkraftwerks in Euteneuen aussprechen. Jüngst meldete sich nun der CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel in einer Pressemitteilung an unsere Zeitung.

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„Die Entscheidung der rheinland-pfälzischen Landesregierung, das Wasserkraftwerk an der Sieg bei Euteneuen in der Verbandsgemeinde Kirchen/Sieg nicht zu reaktivieren, halte ich gerade in der jetzigen wirtschaftlichen Situation und Zeit für grundsätzlich falsch“, schreibt Rüddel. „Denn wir brauchen jetzt jede Energiequelle.“ Die Ideologie der Ampelregierung in Mainz mache Energie noch teurer.

Der Entscheid sei derzeit das falsche Signal, und in diesem Zusammenhang merkt der Parlamentarier weiter an, dass das von der Ampelregierung im Bundestag lange favorisierte Abschalten und der Nichtbetrieb aller verfügbaren AKWs ebenfalls ein riesiger Fehler sei: „Das ist in Europa absolut unsolidarisch, wir verlangen Unterstützung aller Nachbarn bei unserer Gasversorgung, um dies dann zu Strom zu verteuern. Gleichzeitig schalten wir mit den AKWs inzwischen absolut verlässliche Grundversorgungsanlagen ab.“

Es sei auch heuchlerisch, den AKW-Strom in Frankreich zu kaufen, „wo die jetzt alles in Betrieb nehmen, was irgendwie geht“. Aber: „Dort ist die Sicherheitslage schlechter als bei uns und bei der politischen Bewertung sekundär.“ Die Preisexplosion bei den Energien müsse absolut dringend und nachhaltig eingebremst werden, ist sich der Politiker sicher. Doch von der Ampelregierung auf Bundesebene sei bisher wertvolle Zeit verplempert worden.

„Preisbremse und Einmalzahlungen ersetzen nicht die Notwendigkeit der Nutzung aller Potenziale der Energieerzeugung.“

Bundestagspolitiker Erwin Rüddel (CDU)

„Preisbremse und Einmalzahlungen ersetzen nicht die Notwendigkeit der Nutzung aller Potenziale der Energieerzeugung. Nur durch eine Steigerung des Energieangebotes werden die Preise auch wieder fallen können“, konstatiert Rüddel. Deshalb müsse nicht nur über eine Verlängerung der Laufzeiten von Kern- und Kohlekraftwerken entschieden werden, sondern es müsse geprüft werden, auch stillgelegte Kraftwerke zu reaktivieren.

Dabei hat der heimische Bundestagsabgeordnete speziell das in seinem Wahlkreis gelegene Wasserkraftwerk in Euteneuen im Blick: „Dort leistet die Wasserkraft zwar nur einen kleinen, aber eben effizienten Beitrag zur Energiewende. Dies ist nicht zu vernachlässigen.“ So soll die Wasserkraft am Standort Euteneuen jährlich 1200 Tonnen CO2 einsparen und mit 1,2 Millionen Kilowattstunden umweltfreundlichen Strom für 375 Haushalte produzieren können.

„Bei der Symbiose aus Wasserkraft, Wind- und Solarenergie ist festzuhalten, dass Wind und Solar zwar bei entsprechenden Wetterbedingungen gut funktionieren – Wasser hingegen aber immer. Wasserkraft ist die einzige Naturenergieform, die wetterunabhängig konstant Strom erzeugt. Natürlich müssen die erneuerbaren Energien weiter ausgebaut werden, doch wir brauchen auch die Chancen aus Biogas, Geothermie, Fracking und Wasserkraft“, betont Rüddel. red