Weyerbusch

„Wahnsinnsprojekt“: Grüne stellen sich klar gegen Ortsumgehung Weyerbusch

Kevin Lenz (2. von rechts) und Tabea Rößner (Mitte) von den Grünen informierten sich bei einem Treffen mit der Ortsspitze um Gemeindechef Dietmar Winhold (2. von links) sowie die Beigeordneten Engolda Bohlscheid und Ralph Hassel über die Umgehungspläne.
Kevin Lenz (2. von rechts) und Tabea Rößner (Mitte) von den Grünen informierten sich bei einem Treffen mit der Ortsspitze um Gemeindechef Dietmar Winhold (2. von links) sowie die Beigeordneten Engolda Bohlscheid und Ralph Hassel über die Umgehungspläne. Foto: Bündnis 90/Die Grünen

Auf Einladung der Ortsgemeinde haben die Bundestagsabgeordnete Tabea Rößner und Direktkandidat Kevin Lenz von Bündnis 90/Die Grünen Weyerbusch besucht. In einem interessanten Austausch mit Vertretern der Ortsgemeinde sowie der von Ralph Hassel organisierten Arbeitsgruppe positionierten sich die beiden Politiker eindeutig und stärkten die Weyerbuscher in ihrer ablehnenden Haltung gegenüber dem Projekt.

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Die Vertreter der Arbeitsgruppe und der Ortsgemeinde machten deutlich, dass das ursprüngliche Konzept „Anschluss Zukunft“, in das auch die Ortsumgehung Weyerbusch fällt, so nicht mehr umgesetzt wird.

Denn die betroffenen Gemeinden in NRW machen dabei nicht mehr mit, hieß es vonseiten der Weyerbuscher. „Das Nadelöhr ist Uckerath, dort steht der Verkehr. Hier in Weyerbusch fließt er“, so der Ortsbürgermeister Dietmar Winhold. „Das gigantische Straßenbauprojekt bringt somit je nach Variante nur eine Zeitersparnis von 1,5 Minuten und nimmt gravierende Eingriffe in die Landschaft in Kauf.

Bei der nicht nur FFH-Gebiete tangiert werden, sondern auch Kaltluftabströme unterbrochen und Quellgebiete nicht berücksichtigt werden“, ergänzte der Erste Beigeordnete Ralph Hassel. Der Ortsgemeinde dürfe nicht die Lebensader abgeschnitten werden, das machte die Arbeitsgruppe deutlich und führte Beispiele der Region an, wo genau das passiert ist.

Die beiden Grünen bestärken die Gemeindevertreter und bezeichnen die Umgehung als „Wahnsinnsprojekt“. Der Fokus sollte aus ihrer Sicht lieber auf Alternativen gelegt werden als auf ein gigantisches Straßenbauprojekt, das wertvolle Landschaften zerstöre und dessen Nutzen mittlerweile mehr als fraglich sei.

Tabea Rößner fasst ihre Haltung zusammen: „Jeder Euro, der jetzt in zweifelhafte Straßenneubauprojekte fließt und für weitere Versiegelung sorgt, kann nicht mehr in nachhaltige Mobilität und Klimamaßnahmen investiert werden. Die jüngsten Ereignisse und veröffentlichten Studien haben aber sehr deutlich gezeigt, dass es aller- höchste Zeit zum Umsteuern ist. Wir müssen endlich konsequent handeln in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung. Nur so erhalten wir die Lebensgrundlagen und sorgen für eine lebenswerte Zukunft.“

Kevin Lenz lobte ausdrücklich die Gründung der Arbeitsgruppe, in der verschiedene Perspektiven und Meinungen gebündelt würden. „Das und die geplante Umfrage vor Ort ist Bürgerbeteiligung und gelebte Demokratie vor Ort, so wie es sein muss,“ so der 30-Jährige.