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Kreis Altenkirchen

Vor 50 Jahren aufgelöst: Gendarmeriestationen – Als die Polizei noch mit Käfer und Isetta kam

Von Joachim Weger
Eigenhändig schrauben die Gendarmen Werner Lux (links) und Heinrich Wüst 1970 das Gendarmerieschild von ihrer alten Station in Daaden ab, ehe sie bei der Großdienststelle in Betzdorf Dienst tun.
Eigenhändig schrauben die Gendarmen Werner Lux (links) und Heinrich Wüst 1970 das Gendarmerieschild von ihrer alten Station in Daaden ab, ehe sie bei der Großdienststelle in Betzdorf Dienst tun. Foto: Joachim Weger

Die 1960er-Jahre werden vielfach in Verbindung gebracht mit Reformen, Strukturwandel und grundlegenden Veränderungen – man denke nur an den Niedergang des heimischen Eisenerzbergbaus. Speziell im öffentlichen Leben, etwa im Schulsystem oder bei Behörden und Ämtern, kam so einiges in Bewegung. Auch bei der Polizei im Kreis Altenkirchen stellten sich damals strukturelle Veränderungen ein. Vor genau 50 Jahren gingen lang anhaltende Planungen mit der Folge zu Ende, sämtliche kleinen Polizeiposten auf dem flachen Land – sogenannte Stationen der Gendarmerie – aufzulösen und stattdessen schwerpunktmäßig drei Dienststellen auf Kreisebene zu bilden. Alle „Statiöner“, wie man die Beamten landläufig nannte, sollten bald zentralen Dienst in Betzdorf, Altenkirchen und Wissen tun.

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Vorbei war damit die Zeit im Stationsdienst mit Fahrrad, Isetta & Co., wo als Büroraum oft die eigene Wohnstube diente. „Raus aus der Fläche, hin zur Zentrale“, hieß es spontan. „Bald kommt die Polizei nur noch zu Besuch – der Kontakt geht verloren“, stand im Frühjahr 1970 in der Lokalzeitung. ...