Alle Fraktionen im VG-Rat äußerten Frust und Zorn, als es um den Siegtalradweg ging, weil hier nach neun Jahren Projektierungszeit immer noch nichts passiert. Obwohl dafür 1,2 Millionen Euro im Haushalt stehen, verhinderten Behörden wie die AK-Kreisverwaltung und SGD Nord einen Baustart.
Speziell werden Trassenführung und Brückenneubauten bei Freusburg und am Klärwerk Büdenholz abgelehnt. Angelika Buske (SPD) sprach von einer „Orgie von Behinderungsgründen, die teils an den Haaren herbeigezogen sind“.
Alle Fraktionssprecher forderten, dass Kirchen hier deutlich entschiedener agieren müsse – ein naturnaher, familienfreundlicher, sicherer Weg abseits der B 62 sei möglich: Was anderswo in Rheinland-Pfalz geht, das müsse auch bei uns gehen.
Franz Bauschert (SPD) forcierte den Fall, derlei Themen führten zur Politikverdrossenheit bei den Menschen: „Unsere Glaubwürdigkeit steht auf dem Spiel. Es entsteht ein riesiger Vertrauensverlust. Wir sind die Deppen der Nation!“ Für die Grünen forderte Anna Neuhof, man müsse „Entscheidungsfähigkeit demonstrieren“, sonst werde man „zwischen den Mittelbehörden zerrieben“.
Hans-Georg Gerhardus (FDP) kritisierte, beim Kreis fehle wohl die Erfahrung; manches Schreiben klinge, als solle der Radweg verhindert werden. Matthias Otterbach (CDU) legte nach: Die Mittelbehörden hätten sich verselbstständigt, wollten aber keine Verantwortung übernehmen. Jetzt will VG-Chef Köhler in Mainz beim Staatssekretär auf den Tisch hauen. sel