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Gebhardshain/Elkenroth

Trockenheit: Gebhardshainer Land sucht Trinkwasser

Anfang August schlugen die Werke der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain Alarm. Im Gebhardshainer Land wurde das Trinkwasser knapp. Die Notwasserversorgung von Betzdorf aus musste anlaufen. Das half etwas. „Eine Verbesserung der Situation trat ein, als das Wetter kühler wurde und es regnete“, erzählt Jürgen Arndt als Leiter der Verbandsgemeindewerke Betzdorf-Gebhardshain gemeinsam mit Diplom-Ingenieur Klaus Pommerenke. Sie schildern im Gespräch mit der Rhein-Zeitung, was langfristig für eine sichere Wasserversorgung im Gebhardshainer Land notwendig ist.

Lesezeit: 4 Minuten
Mit der kühlen Witterung und Regenfällen wurden Gärten nicht mehr so intensiv mit Trinkwasser bewässert und private Schwimmbecken, die gerade in der Coronazeit (fehlender Urlaub) überall aufgebaut waren, wurden nicht mehr befüllt bzw. das Wasser erneuert. Da gehen schließlich auf einen Schlag jede Menge Kubikmeter wertvolles Trinkwasser weg. Auch die ...
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Jährlich rund 640 000 Kubikmeter Wasser gefördert

Seit 2017 werden im Schnitt aus dem Bereich der vier Tiefbrunnen bei Elkenroth jährlich rund 580.000 Kubikmeter Trinkwasser verkauft. Das hat sich nicht geändert. Doch wenn es zu außergewöhnlichen Spitzenabnahmen wie Anfang August kommt, dann reicht die Fördermenge kaum noch aus.

Das eine ist die verkaufte Menge. Dann gibt es noch die geförderte Menge Wasser, die im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre bei rund 640.000 Kubikmeter im Jahr liegt. Die Differenz ist durch Eigenverbrauch (Spülung der Leitungen), Löschwasser der Feuerwehr und auch Wasserverluste im Netz bedingt. Im zentralen Hochbehälter oberhalb des Elkenrother Weihers wird das Wasser aus den Tiefbrunnen zusammengeführt, aufbereitet und ins Versorgungsnetz eingespeist. Gut 1700 Kubikmeter Trinkwasser erhält man im Schnitt binnen 24 Stunden aus den Brunnen. an

Mit leichtem Aroma von der Miste

Heimatforscher Heinrich Arndt hat sich einmal mit der Elkenrother Wasserversorgung beschäftigt. Dazu gibt es einen ausführlichen Bericht im Heimatjahrbuch 2010 des Kreises Altenkirchen. Dabei bezog sich Arndt auch auf eine Facharbeit von Michael Hahmann.

Sauberes Trinkwasser war früher keine Selbstverständlichkeit. „Also müssen die Elkenrother das schlechte Wasser aus ihren Hausbrunnen, die sich größtenteils in der Nähe der Miststätten befinden, weiter trinken“, verdeutlichte Amtsbürgermeister Lorsbach im Juli 1927 im Zusammenhang mit der Diskussion um den Bau einer Wasserleitung. Erst Ende November 1946 ging es in Elkenroth an den vollständigen Bau der Wasserleitung. Neben der finanziellen Belastung war auch die arbeitsmäßige Unterstützung gefordert. Und der Graben für den Wasseranschluss von der Hauptleitung bis zum Hausanschluss musste selbstverständlich eigenhändig hergestellt und wieder verfüllt werden. Wer seinen Pflichten nicht nachkam, der konnte sogar den Anspruch auf den Anschluss an die Wasserversorgung verlieren.

1965 wurde im Amt Gebhardshain schließlich der Zweckverband „Gruppenwasserwerke Elbtal“ gegründet, dem Mitte der 1970er-Jahre schließlich die Werke folgten. an

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