Emmerzhausen

Stegskopf: Wegesondierung geht weiter

Die Kampfmittelsondierung geht diese Woche in die nächste Runde.
Die Kampfmittelsondierung geht diese Woche in die nächste Runde. Foto: picture alliance/dpa/Thomas Frey

Der Schnee im Westerwald ist geschmolzen, und der Bodenfrost weicht auch auf der DBU-Naturerbefläche Stegskopf. Mit den milderen Temperaturen kommt diese Woche auch die Fachfirma zur Kampfmittelsondierung zurück.

Lesezeit: 1 Minute
Anzeige

Die gemeinnützige Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), das DBU Naturerbe, hat die Sondierung von 31 Testfeldern entlang der freizugebenden Wege beauftragt. Das Ziel ist laut DBU weiterhin: Eine rund neun Kilometer lange Route für Besucher zu öffnen.

Aufgrund der jahrzehntelangen militärischen Nutzung besteht für die heutige DBU-Naturerbefläche Stegskopf Kampfmittelverdacht. Im vergangenen Jahr einigte sich das DBU Naturerbe als Besitzerin der rund 1880 Hektar großen Fläche mit den zuständigen Behörden. Das zuständige Niedersächsische Landesamt für Bau und Liegenschaften (NLBL), ehemals Bundesleitstelle für Kampfmittelräumung, stimmte einem neuen Konzept zur Sondierung der Wege zu: Eine Fachfirma prüft 31 Testfelder in regelmäßigen Abständen entlang der zur Freigabe ausgewählten Wege bis in 30 Zentimeter Tiefe auf Munition.

Wegen der Schneedecke und des gefrorenen Bodens konnten die Sondierungsarbeiten jedoch nicht durchgeführt werden. „Wir freuen uns, dass die Temperaturen wieder milder geworden sind und die Arbeiten nun nach einer Pause weitergehen können“, sagt Marius Keite, Prokurist im DBU Naturerbe. Die Sondierungsfirma wird zunächst die Baustelle wieder einrichten und dann beginnen, den Boden mit Sonden zu untersuchen. Keite weiter: „Wir hoffen natürlich, dass keine gefährlichen Altlasten gefunden werden. Wir wissen um den dringlichen Wunsch der Bevölkerung, die Natur am Stegskopf zu erleben.“

Auf Grundlage der Sondierungsergebnisse wird die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), eine zentrale Verwaltungsbehörde des Landes Rheinland-Pfalz mit Sitz in Trier, über die Wegefreigabe entscheiden. Diese richte sich nach den Empfehlungen des NLBL.

Damit nicht nur die Randstraßen, sondern auch das Herz der Fläche entlang der freizugebenden Wege naturverträglich und sicher erlebbar werden kann, wird das DBU Naturerbe nach Abschluss der Sondierung eine Beschilderung sowie Absperrungen in sensiblen Flächenabschnitten vornehmen. Die Wegeöffnung muss im Einklang mit der schützenswerten Natur erfolgen.

Hintergrund zum DBU Naturerbe

Das DBU Naturerbe verantwortet als Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) den Naturschutz auf 71 überwiegend ehemaligen Militärflächen mit rund 70 000 Hektar in zehn Bundesländern. Auch in Folge der Wiedervereinigung und des lang anhaltenden Friedens in Europa hat der Bund bislang etwa 156 000 Hektar wertvoller Naturfläche als Nationales Naturerbe ausgewiesen und an Stiftungen, Naturschutzverbände oder Bundesländer übertragen.