Wissen

Stahlbau Buchen setzt auf Wachstum: Familienbetrieb aus Wissen besteht am internationalen Markt

Die Gäste aus den Verwaltungen informierten sich bei der Firma Stahlbau Buchen auch über die Erweiterungspläne, von rechts: die Geschäftsführer Rolf Buchen und Sohn Martin Buchen, Markus Rödder (Wirtschaftsförderung Verbandsgemeinde Wissen), Bürgermeister Berno Neuhoff, Lars Kober (Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen), Landrat Peter Enders, Christiane Buchen und Katharina Buchen.  Foto: Thorsten Stahl/Kreisverwaltung
Die Gäste aus den Verwaltungen informierten sich bei der Firma Stahlbau Buchen auch über die Erweiterungspläne, von rechts: die Geschäftsführer Rolf Buchen und Sohn Martin Buchen, Markus Rödder (Wirtschaftsförderung Verbandsgemeinde Wissen), Bürgermeister Berno Neuhoff, Lars Kober (Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen), Landrat Peter Enders, Christiane Buchen und Katharina Buchen. Foto: Thorsten Stahl/Kreisverwaltung

Der „Pulsschlag aus Stahl“, den einst Herbert Grönemeyer für seine Heimat Bochum reklamiert hat, er ist nach wie vor auch im Landkreis Altenkirchen an vielen Orten laut und deutlich zu vernehmen. Allen voran an traditionsreichen Standorten der Metallverarbeitung, zu denen auch Wissen gehört.

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Hier ist die Heimat der Firma Stahlbau Buchen, ein für den Kreis typischer Familienbetrieb des Mittelstands, der es immer wieder aufs Neue schafft, sich bundesweit in einem hart umkämpften Markt zu behaupten, wie es in einer Pressemitteilung der Kreisverwaltung heißt. Was das Produktportfolio angeht, spricht der Name Stahlbau Buchen für sich. Dabei galt die Familie über Jahrzehnte im gesamten Wisserland als erster Ansprechpartner für die Landmaschinentechnik.

Erst 2011 hatte man sich von dieser Sparte getrennt und sich auf den reinen Stahlbau konzentriert. Schwerpunkte sind seitdem die Bereiche Treppen-, Geländer- und Brückenbau, Tragwerkskonstruktionen und der Hallenbau. Ob der „Tivoli“ in Aachen, das Outlet-Center in Montabaur, die Uni Marburg oder das neue Siegufer in Siegen: Überall haben die Wissener ihre Spuren hinterlassen. Zu den großen Kunden zählt aber auch die Deutsche Bahn.

„Wir haben im vergangenen Jahr mit unseren 18 Mitarbeitern 540 Tonnen Stahl verarbeitet“, berichtete Geschäftsführer Martin Buchen, der nicht nur Maschinenbau-, sondern auch Schweißfachingenieur ist. In diesem Jahr dürften es nochmals ein paar Tonnen mehr werden, haben die Stahlbauer doch ein Großprojekt vor der Brust: die Konstruktion einer 84 Tonnen schweren Behelfsbrücke an der A 45.

Die Auftragsbücher sind jedenfalls proppenvoll, auch weil die Firma dank der internen Qualifikationen und des technischen Know-hows viele Leistungen von der Planung bis zur Montage aus einer Hand anbieten kann. Dennoch leuchtet der unternehmerische Himmel über Wissen aus Sicht des Firmeninhabers nicht in rosaroten Farben. Martin Buchen beklagt vor allem die immer weiter zunehmende Bürokratie in Deutschland. „Selbst bei kleinen Aufträgen müssen wir einen unglaublichen Berg an Formalismus abarbeiten.“ Und natürlich sei auch im Stahlbau der Fachkräftemangel längst angekommen.

Erweiterung am Standort geplant

Das Unternehmen profitiert oft nur noch von persönlichen Kontakten. „Wir müssen in unserer Gesellschaft endlich wieder den Grundsatz verankern, dass das Handwerk einen goldenen Boden hat“, forderte Geschäftsführer Rolf Buchen jüngst bei einem Besuch von Kreisvertretern.

Wirtschaftsförderer Lars Kober betonte, dass die Behörden vor Ort nicht für die Bürokratie verantwortlich seien: „Die Spielregeln werden leider in Brüssel, Berlin und Mainz festgelegt.“ Trotzdem verstehe man sich als Wirtschaftsförderung als wichtige Schnittstelle. Überhaupt versuche der Kreis alles, um seinen Unternehmen adäquate Unterstützung zu bieten, ergänzte Landrat Peter Enders: „Es muss darum gehen, Wege aufzuzeigen, wie man zum Ziel kommt und wie man Probleme mit gesundem Menschenverstand löst.“

Auf die Zusammenarbeit mit dem Kreis ist auch die Firma Stahlbau Buchen demnächst angewiesen – und das hat einen sehr erfreulichen Hintergrund: Der Betrieb will sich am Standort erweitern und plant unter anderem einen Hallenneubau. Hier soll eine Krananlage installiert werden, die Stückgewichte von bis zu 32 Tonnen bewältigen kann. Das Stahlbauunternehmen wäre damit noch breiter aufgestellt.