Schon im Vorfeld der Sitzung hatte die Bürgerinitiative (BI) Hümmerich Kritik an der Wissener Verwaltung geübt und den Stadtrat aufgefordert, das Einvernehmen zu verweigern – letztlich erfolglos.
Von der Kreisverwaltung in Altenkirchen wurde die Offenlegungsfrist im „Förmlichen Genehmigungsverfahren“ zur Errichtung von Windrädern auf dem Hümmerich zwischen Gebhardshain und Mittelhof neu festgelegt. Sie beginnt am 12. Juli. Damit können Bürger bis zum 13. September ihre Einsprüche und Anregungen zu den Windrädern vorbringen. In einer Pressemitteilung wiederholt die BI Hümmerich ihren Einwand, dass es sich bei dem Areal oberhalb des Elbergrunds um ein vielfach geschütztes Gebiet handele.
Deutliche Kritik übt die BI Hümmerich an der Wissener Stadtverwaltung: In der Beschlussvorlage zur Stadtratssitzung die massiven ökologischen und anderen Bedenken zu verschweigen, die die BI vielfach öffentlich und auch persönlich im Gespräch mit der Stadtspitze vorgetragen habe, sei skandalös. Gleichzeitig den Stadtratsmitgliedern zu vermitteln, es sei egal, wie sie entscheiden, weil es letztlich in der Hand der Kreisverwaltung liege, den Bauantrag zu beurteilen, sei schon mehr als irreführend. Und wenn dann auch noch mögliche Haftungsfragen ins Feld geführt würden, errege das doch den Verdacht manipulativen Vorgehens. Scharf nimmt die BI auch die christdemokratische Mehrheitsfraktion im Stadtrat ins Visier, denn deren gerade vorgelegtes Klimakonzept verkomme zur „reiner Schaufensterpolitik“, wenn im Stadtrat das Einvernehmen erteilt werde. BI-Sprecher Dieter Glöckner bekräftigte diese Kritik nach der Sitzung, der er und zwei weitere BI-Aktivisten beigewohnt hatten. Es zeuge von wenig Ortskenntnis, wenn davon ausgegangen werde, dass die Erschließung gesichert sei. Dafür seien die Wege schlicht unzureichend. elm