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Spendenaktionen aus Pracht, Fürthen und Wallmenroth: Die Hilfsbereitschaft für Flutopfer hat viele Gesichter

Ein Beispiel von vielen: In Pracht kamen bei einer Sammelaktion binnen kurzer Zeit jede Menge Spenden für die Hochwasseropfer zusammen.
Ein Beispiel von vielen: In Pracht kamen bei einer Sammelaktion binnen kurzer Zeit jede Menge Spenden für die Hochwasseropfer zusammen. Foto: Ortsgemeinde

Hunderte Helfer aus dem AK-Land waren/sind in den Hochwassergebieten im Einsatz. Doch damit nicht genug: Viele Menschen tragen durch ihre Spenden zur Hilfe bei.

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In Pracht zum Beispiel reifte die Idee zu einer Sammelaktion. Unmengen gespendeter Sachen trafen bei Rebekka und Mario Knotte in Niederhausen ein. Schon am Samstagmorgen stapelten sich Kleidersäcke und Kartons mit Hilfsgütern vor deren Wohnhaus. Schnell wurde klar, dass der Fuhrpark der Firma Knotte nicht ausreicht.

Die Firma Ingo Krämer aus Pracht unterstützte die Aktion mit weiteren Fahrzeugen. Außerdem waren die Nachbarn aus der Straße „Im Äuchen“ schnell zur Stelle, und so beluden die vielen helfenden Hände vier Fahrzeuge für den Abtransport. Am Sonntag startete der Konvoi zur Annahmestelle Kirchen. Dort konnte jedoch nicht alles angenommen werden, daher wurde noch ein Teil in Hamm (Bärenhof) und beim DRK abgegeben.

Ortsbürgermeister Udo Seidler hatte sich am Samstag selbst ein Bild von den vielen Sachspenden gemacht und war erstaunt über die große Hilfsbereitschaft der Prachter. Wie er erfuhr, hatten einige Bürger zusätzlich Sachspenden nach Hamm und Etzbach gebracht. Die Familie Knotte bedankt sich bei allen Spendern und Helfern, die diese Aktion überhaupt möglich gemacht haben: „Damit konnten auch wir einen kleinen Beitrag als Unterstützung für die Flutopfer leisten.“

Finanzielle Hilfe kam auch aus Fürthen. Dort hatte die Kita „Die Phantastischen Vier“ eine Spendendose herumgehen lassen und an die Eltern appelliert. Sage und schreibe 700 Euro kamen dabei in kurzer Zeit zusammen. Der Spendenbetrag wurde an den Verein Herzenssache überwiesen. Dieser sorgt dafür, dass vor allem besonders betroffene Familien mit Kindern von dem Geld profitieren.

Die SG Wallmenroth/Scheuerfeld überweist einen Betrag von insgesamt 1000 Euro auf das Spendenkonto der Landeshauptkasse Mainz, Stichwort: „Katastrophenhilfe Hochwasser“. Das Geld für die von der Flutkatastrophe betroffenen Menschen in Rheinland-Pfalz hat die Spielgemeinschaft am Rande eines Freundschaftsspiels der Ersten Mannschaft gegen die SG Mudersbach/Brachbach bei den Zuschauern per Sparschwein auf einem Stehtisch gesammelt.

Zudem, so berichtet SG-Vorsitzender Uli Krämer, sind zwei Jugendspieler mit einer Spendenbüchse über den Platz gegangen. Die Mannschaft selbst, der Vorstand der SG und auch Schiedsrichter Marvin Engelbertz haben ihrerseits noch Geld hinzugegeben, ebenso einer der Förderer der Spielgemeinschaft, die Löwen-Apotheke in Betzdorf. So kam insgesamt der Betrag von 1000 Euro zusammen.

Krämer freut sich über die positive Resonanz. „Die Leute waren so offen dafür“, erzählt er am Telefon. Zu Beginn des Spiels hatten Spieler und Zuschauer zudem schweigend der Toten der Katastrophe gedacht. elm/clg

Westerwaldbank unterstützt die Hochwasserhilfe aus der Region per Crowdfunding

Der Wiederaufbau nach der Hochwasser-Katastrophe kostet viel Kraft – und auch viel Geld. Da sind Zusammenhalt und unbürokratische finanzielle Hilfestellung wichtiger denn je. Deshalb hat auch die Westerwaldbank beschlossen, sich zu beteiligen: „Als Genossenschaftsbank ist es uns eine Herzensangelegenheit, den Menschen in Not jetzt schnell und unkompliziert Hilfe zu leisten“, so Vorstandssprecher Wilhelm Höser.

Mit ihrer „Hochwasser-Soforthilfe“ möchte die Bank jene Menschen, die von den Folgen der Umweltkatastrophe betroffen sind, über Hilfsorganisationen vor Ort schnell unterstützen und hat dazu auf ihrer Online-Spenden-plattform www.westerwaldbank. viele-schaffen-mehr.de das Crowd-funding-Projekt „Hochwasserhilfe aus dem Westerwald“ gestartet (läuft bis 20. August). Die Bank wird jede Spende, bis zu einem maximalen Gesamtbetrag von 50.000 Euro, verdoppeln.
Flutkatastrophe im Ahrtal
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