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Betzdorf

Shakespeare in Betzdorf: Vergebung statt Vergeltung erfordert Größe

Von Claudia Geimer
Die beiden Liebenden, Isabelle Feldwisch als Miranda und Benjamin Plath als Ferdinand, finden zueinander. Vater Prospero (Michael Günther) gibt nach kurzem Zögern seinen Segen.  Foto: Claudia Geimer
Die beiden Liebenden, Isabelle Feldwisch als Miranda und Benjamin Plath als Ferdinand, finden zueinander. Vater Prospero (Michael Günther) gibt nach kurzem Zögern seinen Segen. Foto: Claudia Geimer

Ratlose und auch irritierte Besucher in der Pause: Das Ensemble der Shakespeare Company aus Berlin verlangte dem Theaterpublikum in der Stadthalle in Betzdorf einiges ab. Die Darsteller brachten „Der Sturm“ auf die Bühne. Der Autor ist William Shakespeare, 17. Jahrhundert. Die Berliner transportierten das Werk konsequent ins 21. Jahrhundert, mit Cola, E-Gitarre und Rockmusik – mit allen Risiken und Nebenwirkungen. Denn eine moderne Inszenierung läuft immer Gefahr, vom Publikum nicht verstanden zu werden. Und es ist ganz offensichtlich, dass viele Besucher mit dem ersten Teil vor der Pause fremdeln und in der Halbzeit die für eine Inszenierung nicht gerade schmeichelhaften Worte „Wir halten durch“ fallen.

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Dabei hält sich die Truppe an die von Shakespeare vorgegebene Handlung: Michael Günther spielt Prospero, einen Herrscher, der von seinem Bruder Antonio gestürzt wird und nach einer Odyssee auf einer Insel landet. Dort eignet er sich mit Hilfe von Magie die Herrschaft an. Ein Sturm spült seine Feinde an Land ...