Der Weg zum Diplom-Bergbauingenieur ist für Hans Dietrich Gleichmann ein langer und steiniger. In die Welt des Bergbaus fährt er zunächst im Siegerland ein – als einfacher Bergmann. Und darauf, berichtet Sohn Hans-Joachim, sei sein Vater zeitlebens stolz gewesen.
Die Ausbildung zum „Hauer“ schließt Hans Dietrich Gleichmann erfolgreich ab, studiert dann in Clausthal-Zellerfeld Bergbau. Mit einem Diplom als Bergbauingenieur im Gepäck reist er zurück ins Siegerland, wird aufgrund seiner Erfahrung unmittelbar zum Vorstandsassistenten bei der Erzbergbau Siegerland AG in Betzdorf.
Bis zur Stilllegung der letzen Gruben im Siegerland im Jahr 1965 ist Gleichmann im Raum Betzdorf tätig, auch als Leiter der Verbundanlage Eupel-Vereinigung-Wingertshardt. Dort ist Gleichmann verantwortlich für die Rationalisierung und Modernisierung der Prozesse unter Tage. Heißt: Gleichmann beschäftigt sich mit der Frage, wie man das Erz möglichst kostengünstig fördern kann.
Auch der Grubenkomplex Füsseberg/Friedrich-Wilhelm/San Fernando (Herdorf/Daaden-Biersdorf) gehört damals zu Gleichmanns Einsatzgebieten. 1965 werden die letzten Gruben im Siegerland und im Westerwald stillgelegt, zuletzt die Grube Füsseberg/Friedrich-Wilhelm. Viele Bergleute wären damals also eigentlich von heute auf morgen arbeitslos gewesen. Um dies indes abzuwenden, engagieren sich die Männer fortan im Bunkerbau: Gleichmann ist maßgeblich an der Errichtung des Regierungsbunkers an der Ahr beteiligt. „Für den Fall eines Atomkrieges ist dieser dort unter großer Geheimhaltung gebaut worden“, berichtet Sohn Hans-Joachim Gleichmann. lör