Kreis Altenkirchen

Scheuerfelder soll nach Berlin: CDU im Kreis Altenkirchen gibt Justus Brühl starken Rückenwind

Freuen sich über den Zuspruch des Parteitags: Justus Brühl (links), Bewerber für die Bundestagskandidatur im Wahlkreis Neuwied/Altenkirchen, und Kreisvorsitzender Matthias Reuber.  Foto: CDU/Gaby Kölschbach
Freuen sich über den Zuspruch des Parteitags: Justus Brühl (links), Bewerber für die Bundestagskandidatur im Wahlkreis Neuwied/Altenkirchen, und Kreisvorsitzender Matthias Reuber. Foto: CDU/Gaby Kölschbach

Es waren in mehrfacher Hinsicht starke und deutliche Zeichen, die der CDU-Kreisparteitag von Etzbach aussandte. Die deutlichsten dürften laut einer Pressemitteilung der Partei die einstimmige Wiederwahl von Matthias Reuber als Kreisvorsitzender und die mit stehenden Ovationen bedachte Kandidatur des Juristen Justus Brühl gewesen sein, der erneut seinen Willen zur Bundestagskandidatur bekräftigte.

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Zuvor hatte Brühl so manche Missstände in der Bundesrepublik angesprochen, besonders die Themen Überforderung der Kommunen durch Einwanderung, schrumpfende Wirtschaftsleistung, die investitions- und innovationshemmende Bürokratie sowie die Sicherheit, die er nicht nur bei Staat und Polizei, sondern auch in der Gesundheitspolitik verortete. „Wenn in Deutschland fast zwei Drittel der Menschen glauben, dass es ihnen in zehn Jahren schlechter gehen wird, dann haben wir ein Problem, weil uns diese Sorge hemmt“, so der Scheuerfelder.

Wirtschaftliche Misere angeprangert

„Wir verlieren in Deutschland an Optimismus, an Mut und auch an Schaffenskraft“, sagte Brühl, der als Beispiele für die wirtschaftliche Misere unter anderem den Konkurs der Firma Baumgart in Weitefeld anführte und „dass der Kreis Altenkirchen aktuell zehn Prozent mehr Arbeitslose als im Vormonat“ habe. „Bleiben wir eine Wohlstandsnation, oder laufen wir – im besten Falle – ins Mittelmaß hinein?“, fragte er, um gleich darauf klarzumachen, dass er sich nicht mit der resignativen Aussage: „Die fetten Jahre sind vorbei“ abfinden werde, sondern dass er als Bundestagsabgeordneter daran mitarbeiten will, unser Land mit Optimismus und Visionen aus Abstieg und Mittelmaß herauszuholen.

Dazu gehört seiner Meinung nach auch eine Neuorientierung im Bereich Migration. „Man kann ohne Übertreibung sagen, dass das System Einwanderung an seine Grenzen gekommen ist“, sagte er unter dem Applaus der Delegierten und führte Schulen, Kitas und Verwaltungen an, die unter dem Druck ächzen würden. Gleichzeitig appellierte er daran, den Blick in die Zukunft zu richten: „Wir sind hier alle Christdemokraten und wir wollen in diesem Land regieren. Das heißt, wir müssen jetzt auch mal schleunigst damit aufhören, uns an dem aufzureiben, was in diesem Land schiefläuft.“

Lang anhaltender Applaus

Die flammenden Worte verfehlten ihre Wirkung nicht, sämtliche Gäste erhoben sich von ihren Plätzen und belohnten Brühl mit lang anhaltendem Applaus. Indes ist auch der Rückenwind aus Etzbach nicht entscheidend für die endgültige Nominierung, denn diese wird im November erfolgen, und da stehen zwei weitere Bewerber im Ring, nämlich Amtsinhaber Erwin Rüddel (Windhagen) und die Landtagsabgeordnete Ellen Demuth (Linz).

Es bleibt also spannend, aber auch Kreisvorsitzender Matthias Reuber ist optimistisch. Mit Justus Brühl wollen wir einen Generationenwechsel vollziehen, den die Politik dringend nötig hat“, so Reuber, der auf die gute Zusammenarbeit mit Brühl, aber auch mit dem Kreisvorstand und den Verbänden der Partei verwies.

„Wir hatten ein gutes Personalangebot im Kreis, aber auch bei vielen Einzelwahlen, bei denen wir einige Erfolge feiern konnten“, sagte Reuber und richtete den Blick nach vorn: „Wir wählen heute einen Vorstand, auf den arbeitsreiche Zeiten warten: die Bundestagswahl, die Landtagswahl und 2027 die Wahl des Landrates“, allesamt, so betonte er, Herausforderungen, bei denen es darum gehe, den Wählern deutlich zu machen, dass die CDU die besseren Angebote habe für die Lösung derzeitiger Probleme.

Als Beispiele nannte er die maroden Kommunalfinanzen, eine unausgegorene und undurchschaubare Gesundheitspolitik und eklatante Mängel in der Bildungspolitik. „Jede und Jeder Einzelne ist gefordert, bei mir selbst war vor zwei Jahren zur Wahl des Kreisvorsitzenden etwas Überzeugungsarbeit nötig, aber ich bereue diese Entscheidung nicht, die Arbeit macht Spaß und ich bin hoch motiviert, auch in den nächsten beiden Jahren in einem klasse Team an der Spitze der Kreispartei in unserem Landkreis zu stehen“, sagte der Landtagsabgeordnete. Reuber.

In der anschließenden Wahl wurde er einstimmig im Amt bestätigt, auch Dagmar Hassel, Jessica Weller und Tobias Gerhardus bleiben seine Stellvertreter, sie erhielten – ebenso wie die Beisitzer- ein deutliches Votum.