Weyerbusch

Rückenwind im Kampf gegen Umgehungen: SPD-Fraktionschefin besucht Bürgerinitiative in Weyerbusch

Trafen sich zum Austausch und besichtigten markante Punkte der geplanten Trasse (von links): Mario Orfgen, Sabine Lindner (beide Bürgerinitiative), Bernd Becker (Vorsitzender der SPD-Kreistagfraktion), Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD-Fraktionsvorsitzende im rheinland-pfälzischen Landtag), Frank Bettgenhäuser (Vorsitzender der SPD-Fraktion im VG-Rat Altenkirchen-Flammersfeld), Anka Seelbach (Vorsitzende der SPD in Raiffeisenland), Guido Barth (Ortsvorsteher Hilkhausen) und Gunnar Lindner (Bürgerinitiative).
Trafen sich zum Austausch und besichtigten markante Punkte der geplanten Trasse (von links): Mario Orfgen, Sabine Lindner (beide Bürgerinitiative), Bernd Becker (Vorsitzender der SPD-Kreistagfraktion), Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD-Fraktionsvorsitzende im rheinland-pfälzischen Landtag), Frank Bettgenhäuser (Vorsitzender der SPD-Fraktion im VG-Rat Altenkirchen-Flammersfeld), Anka Seelbach (Vorsitzende der SPD in Raiffeisenland), Guido Barth (Ortsvorsteher Hilkhausen) und Gunnar Lindner (Bürgerinitiative). Foto: Bürgerinitiative

Die Bürgerinitiative (BI) gegen B 8-Ortsumgehungen in Weyerbusch kann bei ihrer Forderung nach einem Planungsstopp für die Verkehrsprojekte auf weitere prominente Unterstützung zählen. Die heimische Abgeordnete und Chefin der SPD-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag, Sabine Bätzing-Lichtenthäler besuchte mit Parteifreunden die BI und versprach, sich für deren Ziele einzusetzen.

Lesezeit: 1 Minute
Anzeige

„Wenn alle Räte der betroffenen Gemeinden der Umgehung eine eindeutige Absage erteilen, müssen wir dafür sorgen, dass das zuständige Bundesverkehrsministerium die Umgehungsprojekte entlang der B 8 einer neuen Prüfung unterzieht“, wird die Politikerin in einer Pressemitteilung der BI zitiert.

Bei dem Treffen, zu dem sie unter anderem von Bernd Becker, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion, begleitet wurde, ging es zunächst um den derzeitigen Planungsstand des Gesamtprojekts B 8-Ortsumgehungen. Obschon sich alle betroffenen Ortsgemeinderäte und der Rat der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld eindeutig gegen die Ortsumgehungen ausgesprochen haben, sei im Auftrag des Landesbetriebs Mobilität (LBM) derzeit eine Umweltverträglichkeitsstudie im Gang, der dann weitere planungsrechtliche Schritte folgen werden.

Nach dem Auftakt wurden jeweils markante Punkte an der geplanten Süd- sowie Nordvariante der Umgehung in Weyerbusch besichtigt. Hier verdeutlichten die Vertreter der BI, welche gravierenden Auswirkungen das Projekt für Landschaft, Landwirtschaft aber auch die Dörfer hätte. Bei der Südvariante würde Hilkhausen von Weyerbusch und bei der Nordvariante Leingen von Werkhausen getrennt.

Die Politikerin, die früher in Weyerbusch gelebt hat, konnte die Sorgen der Bürger sehr gut nachvollziehen. Zum Abschluss des Besuches wurde bei einer Tasse Kaffee im Dorfgemeinschaftshaus Werkhausen über die Auswirkungen des Straßenbauprojektes für die Landwirtschaft und für die Umwelt gesprochen.

Die Gründe der BI für den Planungsstopp

Die geplanten Ortsumgehungen bringen laut Bürgerinitiative mehr als 150 Hektar Flächenverlust mit sich. Neben den Folgen für die Nahrungsmittelproduktion würden die baulichen Eingriffe eine Störung der Grundwasserneubildung bedeuten. Im Hinblick auf den Klimaschutz sollten Flächenversiegelungen in diesem Ausmaß kritisch hinterfragt werden.

Die Haltung der BI: Zwei Minuten kürzere Fahrzeit von der Landesgrenze bis nach Altenkirchen für die Autofahrer rechtfertigen im Angesicht von Klimawandel und weltweiter Nahrungsmittelknappheit nicht diese Eingriffe. Vor diesem Hintergrund fordert die Initiative, die Planungen zu stoppen.

„Das Geld wäre in die Zweigleisigkeit der Bahnstrecke Köln–Siegen und in punktuelle Maßnahmen zur Verbesserung der Flüssigkeit des Verkehrs wesentlich sinnvoller investiert“, wird BI-Mitglied Gunnar Lindner zitiert. Man sei sich mit den Gästen aus der Politik darin einig, dass sich in der jahrzehntelangen Planungsphase sowohl die objektiven Bedingungen, als auch die Sichtweise der betroffenen Menschen gravierend geändert haben.