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Wissen

Reportage: Auf der Geschlossenen mit Jack B. und dem Grafen von Luxemburg

Von Johannes Mario Löhr
Die Psychiatrie in Wissen verfügt über vier Stationen, auf denen Menschen mit einer Vielzahl von psychischen Erkrankungen behandelt werden.
Die Psychiatrie in Wissen verfügt über vier Stationen, auf denen Menschen mit einer Vielzahl von psychischen Erkrankungen behandelt werden. Foto: Johannes Mario Löhr

Als Journalist habe ich das Privileg, für die Leser der RZ „Mäuschen zu spielen“ – und hinter die Fassaden verschiedenster Einrichtungen zu blicken. Wenn von der „Geschlossenen“ die Rede ist, stellen sich viele Menschen Horrorszenarien von schreienden Patienten in Gummizellen oder in Zwangsjacken vor. Aber haben diese Bilder überhaupt etwas mit der Realität zu tun? Das wollte ich herausfinden!

Lesezeit: 7 Minuten
Als der Haus- und Pflegedirektor der Psychiatrischen Klinik Sankt Antonius Wissen mich an der Pforte abholt, habe ich ein mulmiges Gefühl im Bauch. „Mike Dörnbach“, stellt er sich vor und reicht mir die Hand. Wow, fester Händedruck. Aber kein Wunder: Der 47-jährige Dauersberger ist zwei Meter groß, geht ziemlich sicher ...
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Zahlen und Fakten zur Wissener Klinik Sankt Antonius

Die Wissener Klinik Sankt Antonius hat vier Stationen, auf denen je 20 Patienten einen Platz finden können. „Gewisse Krankheitsbilder passen nämlich nicht zusammen“, erklärt Tobias Schuhen (40), Fachkrankenpfleger für Psychiatrie und Psychotherapie. „Das würde zu Konflikten führen, deshalb vier separate Stationen.“

Bedingung, um auf einer der Stationen unterzukommen: Das 18. Lebensjahr muss erreicht sein. Kinder- und Jugendpsychiatrien sind Anlaufstellen für minderjährige Patienten. Die Sankt-Antonius-Klinik verfügt auf den Stationen über mehrere Einzelbett- und Dreibettzimmer. Bei der Zimmeraufteilung herrscht strikte Geschlechtertrennung. Jedes Zimmer hat eine eigene Dusche samt Toilette. Auf der Station „Nikolaus“ werden Patienten ab 65 aufwärts behandelt. Besonders Demenzkranke mit „Hinlauftendenzen“ (auch als „Weglauftendenzen“ bekannt) werden hier umsorgt. Auf der Station „Martin“ werden Suchtkranke behandelt und können eine professionelle Entgiftungstherapie durchlaufen.

Die Station „Vitus“ widmet sich dem Schwerpunkt Psychotherapie: Zwei Psychologen bieten für die Patienten Gruppentherapien und Einzeltherapien an. Die Station „Raphael“ ist die geschützte oder geschlossene Station in Wissen: Hier kommen Personen unter, die für sich selbst oder andere eine Gefahr darstellen. lör

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