Bei der Zwangsversteigerung seines Elternhauses verliert ein 54-Jähriger die Nerven
Prozess am Amtsgericht: Mann springt über Richtertisch und „verhaftet“ Rechtspfleger
Justiz
ChaotiC_PhotographY - Fotolia

Betzdorf. So einen Fall gibt es wahrlich selten: Weil er im September 2018 einen Rechtspfleger des Betzdorfer Amtsgerichtes während einer Zwangsvollstreckung im Saal des Amtsgerichts „verhaftet“ hatte, wurde der 54-jährige Josef A. (alle Namen von der Redaktion geändert) aus der Verbandsgemeinde Daaden-Herdorf am Montag von Richterin Anke Puntschuh wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte in Tateinheit mit Nötigung zu einer Geldstrafe von 60 Tagessätzen à 20 Euro verurteilt. Die Verhandlung wurde nur wenige Meter vom Tatort abgehalten – in Raum 512 des Betzdorfer Amtsgerichts. „Mein Mandant hat gelitten wie ein Hund.“ So beginnt der Verteidiger, Rechtsanwalt Rolf Tarneden aus Hannover, am Montag sein Plädoyer. „Deshalb waren die Worte des Rechtspflegers wie Stiche in sein Herz. Josef hat einen Sohn verloren, seine Frau ist weg – und jetzt sollte auch noch sein Elternhaus zwangsversteigert werden. Ihm sind halt einfach die Nerven durchgegangen.“

Lesezeit 3 Minuten
Josef A.s Erinnerungen an den Tattag: Er ist aufgebracht, denn sein Elternhaus steht kurz davor, für einen Spottpreis unter den Hammer zu kommen. Und der Rechtspfleger verhält sich seiner Meinung nach obendrein noch „arrogant“, „frech“ und „befangen“.

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