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Dickendorf

Physikalische Therapie statt Medikamente: Wie eine Studie in Dickendorf bei Morbus Bechterew helfen soll

Von Daniel Weber
Seit 2019 läuft in Dickendorf eine Studie über die Langzeitwirkung von Stangerbädern bei Bechterew-Patienten. Die Ärzte Dr. Joachim Schwarz und Raphaela Gaudek (von links) berichten über erste Ergebnisse.
Seit 2019 läuft in Dickendorf eine Studie über die Langzeitwirkung von Stangerbädern bei Bechterew-Patienten. Die Ärzte Dr. Joachim Schwarz und Raphaela Gaudek (von links) berichten über erste Ergebnisse. Foto: Daniel Weber

Das Wasserbad hat warme 36 Grad und führt schwachen, konstanten Gleichstrom. 20 Minuten wird die Patientin in der Spezialwanne verbringen, danach 20 Minuten in einem Ruheraum. Es folgen weitere 20 Minuten gezielte Bewegungstherapie. Etwa 0,5 bis 1 Prozent der Bevölkerung leiden unter Morbus Bechterew, einer chronisch-rheumatischen Erkrankung, die mit Schmerzen und Versteifung von Gelenken einhergeht. Entzündungshemmende und Schmerz reduzierende Medikamente können das Leid mindern. Aber es gibt auch alternative Ansätze, die den Fokus eher auf Naturheilverfahren und physikalische Therapie legen.

Lesezeit: 3 Minuten
Vor knapp zwei Jahren wurden Menschen, die an der Bechterewschen Krankheit leiden, eingeladen, an einer wissenschaftlichen Studie teilzunehmen: In zwei Behandlungszentren – in Dickendorf (Physiopraxis „live2give“) und in Gießen – sollte die Langzeitwirkung von hydroelektrischen Bädern (Stangerbäder) bei Bechterew erforscht werden. Mehr als 40 Patienten haben bislang teilgenommen – und nach ...
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Krankheit kann schon in frühem Lebensalter beginnen

Die Spondylitis ankylosans, so der andere Fachbegriff für die Bechterewsche Erkrankung, kann schon in frühem Lebensalter beginnen. Unbestimmte Schmerzen in der unteren Lendenwirbelsäule, im Iliosakralgelenk oder an anderen Gelenken können erste Hinweise sein. In vielen Fällen folgen Jahre der Unklarheit.

Handelt es sich um „einfache“ Rückenschmerzen, um eine chronische Überlastung oder um die Folgen eines Zeckenstichs, eine Borreliose? Eine sorgfältige Abklärung mit ausführlicher Anamnese, fachärztlicher Untersuchung, MRT oder Röntgenaufnahme, der Anstieg der Entzündungsparameter im Blut und zusätzlich der Nachweis des Antigens HLA-B-27 führen letztendlich zur richtigen Diagnose.

Typisch für Morbus Bechterew sind fortschreitende Veränderungen an der Wirbelsäule: Die Patienten gehen zunehmend gebeugt, der Kopf kann immer weniger frei gedreht werden. Begleitet wird die Krankheit zudem immer wieder von Entzündungen an anderen Organen wie den Augen (Iridozyklitis), dem Darm (Colitis) oder auch anderen Gelenken (Reaktive Arthritis).

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