Burbach

Offiziell in Betrieb genommen: Heimatverein Burbach weiht Backhaus ein

Das Fachwerkhaus mit Bruchsteinsockel und großzügiger Lagerfläche im Dachgeschoss fügt sich wunderbar ins Bild des Gebäudeensembles rund um die Alte Vogtei im historischen Ortskern von Burbach ein.
Das Fachwerkhaus mit Bruchsteinsockel und großzügiger Lagerfläche im Dachgeschoss fügt sich wunderbar ins Bild des Gebäudeensembles rund um die Alte Vogtei im historischen Ortskern von Burbach ein. Foto: Gemeinde Burbach

Vor rund sieben Jahren zeichnete Architekt Hermann Halbach aus dem Handgelenk den ersten Entwurf eines neuen Backhauses. Der Spatenstich erfolgte im Februar 2020. Jetzt ist aus der Vision Realität geworden.

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Der Heimatverein „Alte Vogtei Burbach“ hat das neue Schmuckstück offiziell in Betrieb genommen. 224.000 Euro hat das Fachwerkgebäude mit Bruchsteinsockel laut Pressemitteilung gekostet.

Als Teilprojekt der Sanierung der Alten Vogtei freuen sich die Heimatfreunde über üppige Fördermittel, und auch die Stiftung der Sparkasse Burbach-Neunkirchen griff finanziell für die Ausstattung unter die Arme. Die Architektenleistung steuerte Hermann Halbach ehrenamtlich bei. Darüber hinaus mussten mehrere Hundert Stunden Eigenleistung investiert werden, um den Traum vom neuen Backes wahr werden zu lassen.

Es gebe viele historische und auch schöne Backhäuser in der Region, aber ein solch großzügig bemessener Backes – die Grundfläche misst acht mal acht Meter, im Dachgeschoss befindet sich viel Lagerfläche – sei schon außergewöhnlich, lobte Bürgermeister Christoph Ewers zur Eröffnung.

„Die Achse Evangelische Kirche, Römer und Amtshaus war Burbachs Lebenskern. Viel wichtiger als die städtebauliche Bedeutung des neuen Backes ist, dass an eben dieser Stelle das Dorfleben erhalten bleibt und gestärkt wird.“ Ferner sei das Gebäude ein Nachweis der guten Zusammenarbeit zwischen Heimatverein und Gemeindeverwaltung, die in Burbach eine lange Tradition habe. „Es macht Spaß, mit dem Heimatverein zusammenzuarbeiten – und dann kann etwas Besonders wachsen.“

Der Backes soll ein außerschulischer Lernort werden, wo insbesondere Schüler der Grundschulen sowie der Gemeinschaftlichen Sekundarschule etwas über die Tradition des Brotbackens erfahren können, sagte Ewers weiter. Somit füge sich der Backes zwischen Vogtei, Haus Herbig und Haus Dilthey nicht nur architektonisch wunderbar in das Gesamtensemble der historischen Ortsmitte ein, sondern auch in das künftige Konzept und die Funktion des Besucher-, Begegnungs- und Erlebniszentrums (BBEZ) Alte Vogtei. Umso schöner sei es, dass mit dem Neubau auch das Backes-Team eine deutliche Verjüngung und Zuwachs erfahren habe.

Markus Keggenhoff, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Burbach-Neunkirchen, erinnerte an die symbolische Bedeutung des Brotes. Dabei schwinge „immer ein Stück Gemeinschaft mit. Das Backhaus wird Tradition und Dorfgemeinschaft in Burbach stärken“. Er freue sich, dass die Sparkasse den örtlichen Heimatverein seit mehr als 50 Jahren bei seinem Engagement für das Dorf begleite und unterstütze. Allein in den vergangenen vier Jahren habe die Sparkassen-Stiftung den Heimatfreunden für verschiedene Projekte eine sechsstellige Summe auszahlen können. Er attestierte den Ehrenamtlern ein „tolles Engagement“!

Ein erstes kleines Zeichen, dass die Aktivitäten rund um den Backes (und später auch in der Alten Vogtei) das Dorfleben nach und sogar schon während der Corona-Pandemie entscheidend (wieder-) beleben könnte, war der Liederbeitrag des MGV „Eintracht“ Burbach zur Eröffnung. Für den Männerchor war es der erste öffentliche Auftritt seit eineinhalb Jahren.

„Nur frisch, nur frisch gesungen, und alles wird wieder gut!“ schallte über den Platz. Volker Gürke, Vorsitzender des Heimatvereins, begrüßte neben Bürgermeister Ewers und Keggenhoff auch seinen Vorgänger, den heimischen Bundestagsabgeordneten Volkmar Klein. Stellvertretend für die Handwerker bedankte er sich bei Bauunternehmer Rüdiger Sahm, selbst Mitglied im Heimatvereinsvorstand, Schornsteinfeger Hermann Plate und Ofenbauer Gerd Zepp, dessen Vater seinerzeit den alten Backesofen aus dem Hickengrund in die Zehntscheune einbaute und der nun, rund 30 Jahre später, seinen Weg in den Neubau fand. Burbachs ehemaliger Ortsvorsteher Waldemar Herr beschrieb die lange Tradition der Backhäuser, ehe die Bäckerinnen „Donge“ mit Butter oder Griebenschmalz reichten.