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Betzdorf

Obstplantage am Bayersberg am Scheideweg: Was wird aus Betzdorfs kleinem Paradies ?

Von Daniel Weber
Was geschieht mit der Obstplantage am Bayersberg, an der alten Gemeindegrenze zwischen Bruche und Betzdorf? Während es bereits Bestrebungen gibt, die Flächen zumindest in Teilen zu bebauen, kann sich Stadtbürgermeister Benjamin Geldsetzer gut vorstellen, sie als „grüne Lunge“ zu erhalten.
Was geschieht mit der Obstplantage am Bayersberg, an der alten Gemeindegrenze zwischen Bruche und Betzdorf? Während es bereits Bestrebungen gibt, die Flächen zumindest in Teilen zu bebauen, kann sich Stadtbürgermeister Benjamin Geldsetzer gut vorstellen, sie als „grüne Lunge“ zu erhalten. Foto: Daniel Weber

„Ein kleines Stück vom Paradies – mitten in Betzdorf“: Unter dieser Überschrift berichtete unsere Zeitung im Spätsommer vergangenen Jahres über die alte Obstplantage am Bayersberg – und über Hans Christoph Pfeiffer, der das teils verwilderte und kaum noch bewirtschaftete Kleinod gerne aus dem Dornröschenschlaf erwecken würde. Seitdem hat sich zwar manches getan, doch was in Zukunft aus der Grünanlage mit ihren teils uralten Obstbäumen wird, steht weiterhin in den Sternen.

Lesezeit: 4 Minuten
Hans Christoph Pfeiffer ist geschichtlich versierter Mann. Dass sich der 68-Jährige zuletzt verstärkt mit Ahnenforschung beschäftigen musste, hat indes weniger mit seiner eigenen Familie zu tun. Pfeiffer ist, wie vor ihm bereits sein Vater und sein Großvater, Vorsitzender der heute noch existierenden Obstbaugenossenschaft „Am Bayersberg“. Und als solcher hat er ...
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In schwerer Zeit „Vorratskammer“ für Bruche und Betzdorf

Die Obstplantage am Bayersberg, die ziemlich genau auf der alten Gemeindegrenze zwischen Bruche und Betzdorf liegt, hat eine lange Geschichte. Nach vorliegenden Dokumenten entstand sie um 1870, also etwa in der Zeit, als Betzdorf durch die Eisenbahn und Industrialisierung allmählich groß wurde. Die Gründung einer Obstbaugenossenschaft zielte damals darauf ab, die Familien der Grundstückseigentümer mit Obst zu versorgen.

Von besonderer Bedeutung war dies insbesondere in den schwierigen Zeiten nach dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg, als es wenig zu essen gab und sich Brucher und Betzdorfer hier mit Vitaminen eindeckten. Damals wurde die Anlage sogar bewacht, um zu verhindern, dass dort Obst im großen Stil gehamstert wird. Heute, nach Jahrzehnten des Wohlstands, ist davon freilich keine Rede mehr. Weil einige Eigentümer offenbar kein Interesse mehr an ihrer Parzelle haben, bleiben Äpfel und Birnen immer öfter ungeerntet und verrotten stattdessen. daw
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