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Kreis Altenkirchen

NS-Schreibtischtäter mit Station in Altenkirchen: Edinger Ancker nahm 1942 an Holocaust-Besprechung teil

Von Daniel Weber
Edinger Ancker als Zeuge im Nürnberger Juristenprozess am 29. April 1947. In einer vorherigen Verhandlung war er zu seiner Rolle bei der Organisation des Holocaust befragt worden, nachdem man ihm die Teilnahme an einer Folgebesprechung zur Wannseekonferenz nachweisen konnte.
Edinger Ancker als Zeuge im Nürnberger Juristenprozess am 29. April 1947. In einer vorherigen Verhandlung war er zu seiner Rolle bei der Organisation des Holocaust befragt worden, nachdem man ihm die Teilnahme an einer Folgebesprechung zur Wannseekonferenz nachweisen konnte. Foto: Harvard Library

5,6 Millionen Zuschauer haben am Montagabend im ZDF „Die Wannseekonferenz“ gesehen. Das Filmdrama entstand anlässlich des 80. Jahrestags der historischen Wannseekonferenz, die von hochrangigen Nationalsozialisten am 20. Januar 1942 in einer Villa am Großen Wannsee in Berlin abgehalten wurde. Zweck dieser Zusammenkunft war die Besprechung der sogenannten „Endlösung der Judenfrage“. Bei einer der Folgebesprechungen mit dabei war, wie jetzt bekannt geworden ist, auch ein Beamter aus Altenkirchen.

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Von der Besprechung wurde nach Kriegsende lediglich eine einzige Protokollabschrift aufgefunden. Die Handlung des Films basiert auf dieser Ausfertigung und schildert auf beklemmende Weise die eisige Akribie, mit der die Schreibtischtäter von NSDAP, SS und Reichsministerien bei einem gemeinsamen Frühstück den organisierten, millionenfachen Mord von Menschen besprachen. Steile Karriere in Partei ...