Nach Rissen im Westerwald: Für Rüddel wird Wolf zum Problemfall
Dabei seien es nicht mehr nur Weide- und Nutztierhalter, die besorgt auf den Wolf reagierten, sondern vermehrt auch Bürgerinnen und Bürger mit ihren Kindern. Seit 2000 wachse der Wolfsbestand in Deutschland exponentiell. Entsprechend nähmen die Schäden durch Wolfsrisse immer mehr zu. Rüddel rechnet vor: Wölfe rissen bereits im Jahr 2018 insgesamt 2067 Stück Weidevieh, darunter 1656 Schafe, aber auch etliche Dutzend Ziegen, 130 Rinder und sogar ein Lama. „Die für den Natur- und Artenschutz zuständigen Länder erstatten hohe Millionenbeträge, die letztendlich vom Steuerzahler aufzubringen sind, als Ausgleich für getötetes Vieh und für vorbeugende Maßnahmen wie Elektrozäune und Hütehunde.“
Dabei, so kritisiert der Christdemokrat, gebe es wie in Mainz Landesregierungen, die den Ernst der durch den Wolf bedingten Lage noch nicht erkannt hätten oder noch nicht erkennen wollten: „Hier hilft es nicht, wenn, statt auf die Ängste und Sorgen Betroffener aktiv einzugehen, Präventionsgebiete ausgewiesen werden. Das ist, wie am Beispiel bei uns in Rheinland-Pfalz festzumachen, eine politische Entscheidung von SPD, FDP und Grünen, die ebenso der durch den Wolf besorgte Steuerzahler begleicht.“
Je näher der Wolf dem Lebensraum der Menschen komme, werde eine Regulierung des Bestandes erforderlich. So müsse eine verantwortliche Politik die wirtschaftlichen Schäden sowie die extrem hohen Kosten von Schutz- und Sicherungsmaßnahmen, deren Wirksamkeit im Übrigen nicht garantiert sei, sowie die Frage nach langfristigem Überleben der Betriebe mit Tierhaltung gerade in ländlichen Regionen zwingend im Blick haben, argumentiert Rüddel. Kein Verständnis zeigte er dafür, wenn die Zunahme der Wölfe unkritisch verklärt und bejubelt werde.