Plus
Biersdorf

Nach Diskussionen um Bauprojekt: Was wird aus dem Hüttenweiher in Biersdorf?

Von Daniel Weber
Der Hüttenweiher in Biersdorf mit den Wiesen und Fachwerkhäusern im Hintergrund ist seit eh und je ein beliebtes Fotomotiv. Anwohner Michael Daub, dem das Gelände als Teil einer Erbengemeinschaft mit gehört, sorgt sich darum, wie die von Experten als ökologisch wertvoll bewertete Fläche auch künftig erhalten werden kann.
Der Hüttenweiher in Biersdorf mit den Wiesen und Fachwerkhäusern im Hintergrund ist seit eh und je ein beliebtes Fotomotiv. Anwohner Michael Daub, dem das Gelände als Teil einer Erbengemeinschaft mit gehört, sorgt sich darum, wie die von Experten als ökologisch wertvoll bewertete Fläche auch künftig erhalten werden kann. Foto: Leserfoto: Jens Strunk

Der Sonnenuntergang über Biersdorf färbt das Wasser des Hüttenweihers goldrot, die Fachwerkhäuser am Ufer spiegeln sich darin, während über den Wiesen zur Daade hin schon die Abenddämmerung eingesetzt hat: Still und starr ruht der See auf dem Foto, das uns RZ-Leser Jens Strunk aus Weitefeld eingesandt hat. Die Postkartenidylle steht dabei sinnbildlich für die Situation des Hüttenweihers selbst, denn auch um den ist es zuletzt ruhig geworden.

Lesezeit: 3 Minuten
Zur Erinnerung: Noch vor ein paar Jahren stand das Gelände an der Betzdorfer Straße (L 280) im Fokus, weil die Stadt Daaden dort mit einem Investor einen Einkaufsmarkt etablieren wollte. Allerdings war das Projekt von Anfang an umstritten: Es gab Sorge, dass das ortsbildprägende Ensemble mit den Fachwerkhäusern und dem Weiher ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

„Einer der schönsten Landschaftsbildausschnitte im Kreis“

In ihrer Stellungnahme zum Bebauungsplan „Auf der Au“ hat die Untere Naturschutzbehörde beim Kreis eindeutig die ökologische Wertigkeit des Areals am Biersdorfer Hüttenweiher festgestellt. So ist in dem Papier von 2018 unter anderem von einer „besonderen Bedeutung als Lebensraum für wild lebende Pflanzen- und Tierarten“ die Rede, von einem „Vorbehaltsgebiet für den Arten- und Biotopschutz“.

Der „Biotopkomplex aus Daadebach, Feuchtwiesenfläche und naturnahem Mühlenteich“ stelle „trotz und gerade wegen seiner Lage im umgebenden Siedlungsbereich einen sehr bedeutsamen ökologischen Trittstein in der Daadebachaue für eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten“ dar, etwa für den Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling, eine streng geschützte Schmetterlingsart.

Auch mit Amphibien und Reptilien sowie mit zahlreichen Vogel-, Insekten- und Fledermausarten sei in der Umgebung zu rechnen. Der für den Kreis tätige Biotopbetreuer Peter Weisenfeld kommt zu dem Schluss, dass die Fläche eindeutig die Kriterien eines FFH-Lebensraumtyps „Flachland-Mähwiese“ erfülle.

Eine Bebauung des Geländes wurde seinerzeit auch im Hinblick auf das Landschaftsbild kritisch bewertet: „Die aktuelle Situation mit Mühlteich, Wiesenlandschaft mit angrenzenden Ufergehölzen und Wald am Daadebach und mit den denkmalgeschützten Fachwerkhäusern ist einer der schönsten Landschaftsbildausschnitte im ganzen Kreis Altenkirchen. Diese Situation ist einmalig und würde durch die Bebauung völlig entwertet.“ daw

Meistgelesene Artikel