Gebhardshain

Mit Workshops unterschiedlichster Tätigkeiten: So lief die Berufsorientierung in Gebhardshain

Von Redaktion Kreis Altenkirchen
Technik und andere berufsspezifische Aspekte buchstäblich begreifen und dabei im direkten Austausch mit Mitarbeitern aus den Betrieben noch mehr erfahren: Das ist das Konzept der Schule bei der Veranstaltung.  Foto: Westerwaldschule Gebhardshain
Technik und andere berufsspezifische Aspekte buchstäblich begreifen und dabei im direkten Austausch mit Mitarbeitern aus den Betrieben noch mehr erfahren: Das ist das Konzept der Schule bei der Veranstaltung. Foto: Westerwaldschule Gebhardshain

Eine gefühlte Ewigkeit lang verharrten alle praxisorientierten Angebote der Berufsorientierung, die die Westerwaldschule Gebhardshain sonst im Portfolio hat, pandemiebedingt auf der Stelle. So auch seit 2019 die „Tage der Studien- und Berufsorientierung“. Nun jedoch summte und brummte es wieder im ganzen Haus und drum herum, wie es in einer Pressemitteilung heißt.

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14 Betriebe waren gekommen, die in insgesamt 17 Workshops unterschiedlichste Berufe vorstellten: Pflegefachleute und Zerspanungsmechaniker, IT-Kaufleute und Förster/Forstwirte, Mechatroniker für Kälte- und Klimatechnik und Maßschneider. Auch die Polizei war zugegen und Vertreter der Berufsbildenden Schule Wissen, die den Beruf des Erziehers vorstellten. Besonders zu erwähnen seien zwei ehemalige Schüler der Westerwaldschule, die als nun gestandene Fachleute die Berufe Physiotherapeut und Mechatroniker (Industrie) vorstellten.

Der entscheidende Unterschied zur Messeveranstaltung: Feste Schülergruppen mit maximal 10 Personen, die sich nach individuellem Interesse vorher eingewählt hatten, verbrachten jeweils 75 Minuten mit ihrem jeweiligen Ansprechpartner und legten selbst Hand an, um die Berufe im wahrsten Sinne des Wortes zu „begreifen“. Da hatte dann Norma ein komplettes Regal mitgebracht, um mit den Teilnehmenden ihres Kurses das Verräumen und Präsentieren der Ware zu üben.

Wie funktioniert ein Förderband?

Ein Vertreter von der Firma SvW hatte eine komplette Schweißvorrichtung und Metallplatten mitgebracht. Beim Schulpatenbetrieb Böhmer Maschinenbau übte Mario Bender mit den Anwesenden das Entgraten eines Werkstücks mit der Feile, das vorher an der Abkantbank seine Form erhalten hatte. Spannend auch die Übungen der Firma Thomas Magnete, wo Schüler einen entleerten PC wieder zusammenbauten, und der Firma AMI, die Konstruktion und Funktion von Förderbändern veranschaulichte. Doppelten Gewinn hatten Schüler und Schule beim Kurs des Gärtners und Demeter-Hof-Betreibers Sebastian Müller: Die Obstbäume bekamen einen fachgerechten Schnitt verpasst.

Und der Gewinn für die Betriebe bei so viel zeitlichem und personellem Einsatz? Schulleiter Ralph Meutsch brachte es auf den Punkt: Er ermunterte beide Seiten, Schüler wie Betriebe, den Tag auch unter dem Gesichtspunkt „Kontaktanbahnung“ zu nutzen, denn vor den Sommerferien stehen die nächsten Praktika an, und einige Betriebe haben noch für diesen Sommer Ausbildungskapazitäten frei.

Für das kommende Jahr hofft das schulische Organisationsteam noch verstärkter auf die Teilnahme von Handwerksbetrieben, die den Tag für sich nutzen könnten. Das Problem hindere manchmal, das Problem zu beseitigen. Das bedeutet: Wo kein Personal ist und die Aufträge sich stapeln, ist die Freistellung des Fachpersonals für einen Tag der Berufsorientierung ein Kraftakt für die Firmen. Gleichzeitig wäre das jedoch auch die Gelegenheit, die Fachleute von morgen zu gewinnen, denn jeder der anwesenden Betriebe hatte durch die drei hintereinander geschalteten Workshops die Möglichkeit, 30 Schüler für sich, für seinen Beruf zu begeistern.

Kleine Gruppen werden geschätzt

In einer Feedbackrunde signalisierten die beteiligten Betriebe, dass die Veranstaltung sehr wertvoll sei, gerade weil sie in kleinen Gruppen mit sehr interessierten Schülern stattfindet, sodass intensive Gespräche geführt werden konnten. Und im nächsten Jahr wird es wieder diese Form der handlungsorientierten Tage der Berufsorientierung an der Westerwaldschule geben. Wieder eine Chance für die Unternehmen, Schüler und Schülerinnen zu begeistern, wieder eine Chance für die Jugendlichen, vielfältige Ausbildungsberufe und schulische Angebote in der Region erlebnisnah kennen zu lernen.

Der Dank der Westerwaldschule gilt diesen Betrieben: DRK Krankenhaus Kirchen/Schule für Pflegeberufe, Firma Beichler Kälte- und Klimatechnik, Physiotherapiepraxis Rückgratverstärker, BBS Betzdorf/Kirchen und Wissen, Böhmer Maschinenbau, SvW, Hof Schützenkamp, Forstbetrieb Martin Buchen und Revierförster Ralf Hoss, Norma, AMI Luckenbach, Thomas Magnete und Polizeiwache Betzdorf.