Kreis Altenkirchen

Mein Moment: Sonja Roos und ihre Reise in die Vergangenheit

Von Sonja Roos
Sonja Roos
Sonja Roos Foto: RZ

In diesem Jahr erschien mein Roman „Der Windhof“ im Goldmann-Verlag. Das allein wäre ja schon ein ausreichender Grund, dieser Tatsache die Kolumne hier zu widmen. Doch mein Moment 2021 hängt nur indirekt mit meinem Buch zusammen.

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Es gab nämlich in der RZ zum Erscheinungstermin einen Bericht. Auf diesen machten Nachbarn in Walterschen Christina Rothstein aufmerksam, denn sie wohnt mittlerweile in dem Haus, in dem mein Vater aufwuchs, und in dem meine Tante Hedi bis zu ihrem Tod Anfang der 1990er lebte. Dieses Haus hatte ich als Vorlage im Kopf, als ich den Windhof schrieb. Christina Rothstein nahm sich ein Herz und schrieb mich an mit der Frage, ob ihr Haus vielleicht die im Artikel erwähnte Vorlage für den titelgebenden Windhof sei und lud mich ein, doch mal vorbeizukommen.

Über diese Anfrage und die damit verbundene Einladung habe ich mich unheimlich gefreut. Und ich war sogar in Begleitung, als ich diese kleine Reise in die Vergangenheit unternahm, denn ein Fernsehteam begleitete mich dabei. So kam es, dass ich das erste Mal seit fast 30 Jahren wieder einen Fuß in das alte Fachwerkhaus setzte. Was soll ich sagen? Gänsehautfeeling.

Natürlich ist innen viel passiert, aber manche Dinge wurden auch gelassen, wie der alte Boden im Eingangsbereich. Auch der Backes steht noch. Viele Erinnerungen sind mit diesem Haus verbunden, denn ich hatte keine Großeltern, meine Tante Hedi war also so etwas wie eine Oma für mich. Auch ihr habe ich eine kleine Hommage geschrieben mit der Figur der Lene. Wie schön, wenn Vergangenheit und Gegenwart plötzlich so verschmelzen.