Noch vor zwei Generationen kannte jedes Kind den Käfer mit den harten braunen Flügeln, der gerade eben in eine kleine Hand passt: Maikäfer waren zum Spielen genauso beliebt wie als Forschungsobjekte. Für die Erwachsenen waren sie dagegen eine Plage, fraßen sie doch in kürzester Zeit ganze Bäume kahl. Weil sie jahrzehntelang als Schädlinge bekämpft wurden, sind Maikäfer heute sehr selten geworden. Foto: Ingo Gerlach
Betzdorf. „Es gibt keine Maikäfer mehr“, sang Reinhard Mey schon 1974. Ganz so dramatisch sieht die Lage der kleinen Krabbler heute zwar nicht aus, dennoch: Von der Bekämpfung als Schädlinge haben sie sich nicht wieder erholt. An größere Vorkommen des Maikäfers kann sich heute nur noch die Großelterngeneration erinnern. Viele kennen ihn allenfalls noch aus Wilhelms Buschs „Max und Moritz“, als Sumsemann in „Peterchens Mondfahrt“ oder in Schokoladenform.
Auch in unseren Breiten ist der Maikäfer rar geworden. Deutschlandweit gibt es nur einzelne, regionale Schwerpunkte mit größeren Populationen: vom Feldmaikäfer etwa am Kaiserstuhl oder in Thüringen auf den Fahnerschen Höhe, vom Waldmaikäfer in der Colbitz-Letzlinger Heide in Sachsen-Anhalt sowie vor allem in der Oberrheinebene.