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Hamm

Legionellen im Trinkwasser eines Hotels: Geldstrafe für Hotelier aus der VG Hamm

Von Sonja Roos

700 Euro Geldstrafe in 70 Tagessätzen von je 10 Euro muss ein Hotelier aus der Verbandsgemeinde Hamm zahlen, zudem die Prozesskosten tragen. Das Altenkirchener Amtsgericht sieht es als erwiesen an, dass der Mann der fahrlässigen Körperverletzung sowie des fahrlässigen Verstoßes gegen die Trinkwasserverordnung schuldig ist. Der Hotelier, der von sich sagt, dass er seit 50 Jahren in der Branche tätig ist, beteuerte, von den Legionellen im Trinkwasser seines Hotels nichts gewusst zu haben. Allerdings hatte er, nachdem ein Gast höchstwahrscheinlich durch die Bakterien in den Leitungen schwer krank geworden war, auch nicht die Auflagen umgesetzt, die ihm das Gesundheitsamt gemacht hatte.

Lesezeit: 3 Minuten
Doch von vorne: Der 71-Jährige hatte das Hotel als Alterssicherung für sich selbst gekauft. Nebenbei betrieb er aber auch noch diverse Einrichtungen wie Kioske und Gasthäuser, so dass er nicht immer vor Ort gewesen sei. Im Juni 2019 dann hatte sich ein Gast im Hotel für eine längere Zeit eingemietet ...
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Grenzwert für Legionellen deutlich überschritten

In der deutschen Trinkwasserverordnung ist für Legionellen ein so genannter „technischer Maßnahmenwert“ von 100 koloniebildenden Einheiten (KBE) je 100 Milliliter Wasser festgelegt. In den Leitungen des Hotels waren es 1800 je 100 Milliliter. Legionellen fühlen sich bei Temperaturen zwischen 20 und 50 Grad besonders wohl.

Bei dieser Temperatur vermehren sie sich am meisten. Unter 20 Grad steigt ihre Anzahl kaum und bei mehr als 60 Grad werden sie abgetötet. Besonders in künstlichen Wassersystemen wie Wasserleitungen in Gebäuden finden die Bakterien aufgrund der dortigen Temperaturen gute Bedingungen. Wer sich mit Legionellen infiziert, kann an Legionellose erkranken. Die wichtigsten Formen der Legionellose sind die Legionärskrankheit und das Pontiac-Fieber. Die Legionärskrankheit – eine Form der Lungenentzündung – geht meist mit Brust- und Kopfschmerzen, Husten, Schüttelfrost und hohem Fieber einher. Außerdem kann es zu schweren Verwirrtheitszuständen kommen. Die Lungenentzündung verläuft häufig schwer und dauert etwa vier Wochen. Bei etwa jedem zehnten Betroffenen verläuft sie tödlich.
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