Siegen

Kinderhospizarbeit: Unterstützung auf dem letzten Weg

Die virtuelle Spendenübergabe mit Teddybär und Schaf.
Die virtuelle Spendenübergabe mit Teddybär und Schaf. Foto: Polizei

Jedes Jahr am 10. Februar wird Deutschland ein kleines Stück grüner. Grüne Bänder an Fenstern, Autoantennen oder Bäumen sind das Zeichen für den Tag der Kinderhospizarbeit, der in diesem Jahr zum 15. Mal stattfindet. Auf den ersten Blick ist es für viele von uns ein Tag wie jeder andere, aber genau das ist der 10. Februar nicht, denn an diesem Tag soll auf die Situation von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit lebensverkürzenden Erkrankungen und deren Familien aufmerksam gemacht werden.

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Der Tod und erst recht die stationäre und ambulante Kinderhospizarbeit ist immer noch ein gesellschaftliches Tabuthema. Das eigene Kind auf dem letzten Weg zu begleiten, stellt für die betroffenen Familien eine emotionale Ausnahmesituation dar. Hinzu kommt die Zeit danach, die mindestens genau- so viel Kraft kostet. Keiner möchte über eine solche Situation nachdenken, aber treffen kann sie jede Familie.

Laut dem Bundesverband Kinderhospiz leben in Deutschland etwa 50.000 Kinder und Jugendliche mit lebensbegrenzenden Erkrankungen. Jährlich sterben etwa 5000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene an einer solchen Erkrankung.

Damit Eltern, Geschwisterkinder und vor allem die unheilbar kranken Kinder und Jugendlichen auf diesem Weg unterstützt werden, gibt es die Angebote und Anlaufstellen der stationären Kinderhospize und ambulante Kinderhospizdienste.

Im Jahr 2006 wurde der Tag der Kinderhospizarbeit von dem Deutschen Kinderhospizverein ins Leben gerufen. Der Verein hat seinen Sitz in Olpe und steht seit mehr als 30 Jahren betroffenen Familien zur Seite. Er betreibt ambulante Kinder- und Jugendhospizdienste und bildet ehrenamtliche Kräfte aus, die mehr als „einfach nur da sind“ und die Familien individuell auf ihrem Weg begleiten.

Hinzu kommt in Olpe das stationäre Kinder- und Jugendhospiz Balthasar. „Ein Ort zum Leben und Lachen, Sterben und Trauern“ heißt es auf der Homepage der Einrichtung. 1998 wurde es als erstes Kinderhospiz in Deutschland eröffnet. Seitdem finden Familien mit unheilbar erkrankten Kindern und Jugendlichen dort einen Rückzugsort aus dem extrem belasteten Alltag und Halt in einer familiär gestalteten Umgebung. Beide Einrichtungen nehmen Tag für Tag eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe wahr, die zum großen Teil durch Spenden finanziert wird. Wie in vielen anderen Bereichen hat die Corona-Pandemie auch die Arbeit der Kinderhospize verschärft.

Die Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein möchte deshalb den Deutschen Kinderhospizverein und das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar mit einer Spende von 2300 Euro unterstützen. So können die Familien und die erkrankten Kinder und Jugendlichen auch weiterhin würdevoll begleitet werden.

Da die Spendenübergabe wegen der aktuellen Beschränkungen nicht stattfinden kann, übernimmt stellvertretend der Polizei-Teddybär die Rolle des „Schirmherren“ – mit fleißiger Unterstützung des Schaf-Maskottchens aus dem Kinder- und Jugendhospiz Balthasar in Olpe.