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Gebhardshain/Elkenroth/Rosenheim

Heimatforscher Lorsbach: Frühere Kapellen in Elkenroth und Kotzenroth waren deutlich älter als bisher bekannt

Von Peter Seel

Seit Jahren schon arbeitet der Gebhardshainer Heimatforscher Norbert Lorsbach (69) an einem Urkundenbuch über die Region, das zum 800. Geburtstag des Dorfes erscheinen soll. In dem akribisch recherchierten Werk werden nicht nur Urkunden zu Gebhardshain, dem dortigen Adelsgeschlecht, der dortigen Pfarrei und dem dortigen Gericht enthalten sein, sondern auch solche zu den Filialorten der mittelalterlichen Pfarrei Gebhardshain. Deshalb dürfte es nicht nur für die Gebhardshainer selbst, sondern auch für die Bewohner der anderen Dörfer ringsum von Interesse sein. Unter anderem gelang Lorsbach eine Entdeckung: Die früheren Kapellen in Elkenroth und Kotzenroth, dem heutigen Rosenheim, sind viel älter, als man bislang dachte.

Lesezeit: 3 Minuten
Das legen mehrere Schriftstücke zu den beiden mittelalterlichen Kapellen nahe, die Lorsbach entdeckt hat: Es sind einige der über 550 Urkunden, die er europaweit für das Gebhardshainer Urkundenbuch sammeln konnte. „Eigentlich war ich nicht überrascht“, erklärt Lorsbach im RZ-Gespräch. „Ich hatte schon immer ein viel höheres Alter vermutet.“ Für die Elkenrother ...
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Beide Gotteshäuser waren ursprünglich anderen Heiligen geweiht

Noch etwas fand der Gebhardshainer Historiker Norbert Lorsbach zu den Kapellen von Elkenroth und Kotzenroth heraus: Ihre Namenspatrone waren ursprünglich andere als die der heutigen Kirchen dort. Die in Elkenroth ist bekanntlich der Heiligen Elisabeth von Thüringen geweiht und die in Rosenheim dem Apostel Jakobus dem Älteren. Die Elkenrother Kapelle war zuerst dem Heiligen Nikolaus, die Kotzenrother ursprünglich der Heiligen Walburga geweiht.

Zum Kotzenrother Walpurgis-Patrozinium berichtet ein Aufruf Graf Gerhards II. zu Sayn vom 31. März 1482 zur Gabe von Almosen für die bauliche Unterhaltung der dortigen Kapelle und zur Anschaffung von Paramenten, Messbüchern und Glocken. Auch diese Urkunde wird, weil sie mittelalterlich ist, in dem Gebhardshainer Urkundenbuch abgedruckt sein. Bei dem Schriftstück, dass zum Nikolaus-Patrozinium der Elkenrother Kapelle berichtet, handelt es sich um ein „landesherrliches Protokoll“ vom 29. Januar 1668 zur Visitation der Kirchspiele Niederfischbach, Kirchen und Gebhardshain, das Lorsbach in einem in Vorbereitung befindlichen Buch mit dem Titel „Reformation, Gegenreformation und Simultaneum in der Pfarrei Gebhardshain“ veröffentlichen wird. sel
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