Siegen

Hauptamtlich im Dienst: Drei Vorstände an Bord der freien Waldorfschule in Siegen

Der neu eingestellte Vorstand der Rudolf-Steiner-Schule Siegen: Hartmut Kastell (li.), Anabell Dreber und Stefan Hochstein.  Foto: Rudolf-Steiner-Schule
Der neu eingestellte Vorstand der Rudolf-Steiner-Schule Siegen: Hartmut Kastell (li.), Anabell Dreber und Stefan Hochstein. Foto: Rudolf-Steiner-Schule

Bisher wurde der Vorstand der Rudolf-Steiner-Schule Siegen (RSS) ehrenamtlich besetzt. Einhergehend mit einer neuen Satzung und Struktur ändere sich dies nun, teilt die RSS mit. Im vergangenen halben Jahr konnten drei Vorstände eingestellt werden, die das Leben und Wirken in der Schule professionell unterstützen.

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Seit September 2020 ist Hartmut Kastell Vorstand für Pädagogik. Vor rund 40 Jahren war er einer der Gründer der Schule und anschließend 38 Jahre als Klassenlehrer tätig. 2018 war er in den verdienten Ruhestand getreten, doch der neue Weg der Schule überzeugte ihn so, dass er sich bereit erklärte, als Vorstand zurückzukehren.

Somit gewinnt die Schule nicht nur einen versierten Waldorfpädagogen, sondern gleichzeitig jemanden, der die Schule in sämtlichen Belangen kennt und versteht. „Dem einzelnen Kind helfen, seinen eigenen Lern- und Lebensweg zu finden: Das war und ist mein Antrieb als Lehrer“, erklärt er und fügt hinzu: „Die Lehrerinnen und Lehrer bei dieser Entwicklungsaufgabe unterstützen – mit einem offenen Ohr für alle Beteiligten: Darin sehe ich meine Aufgabe als pädagogischer Vorstand.“ Bei beidem stelle er sich immer die Frage: Was bringen die jungen Menschen Neues in die Welt mit?

Im Oktober 2020 stieß Anabell Dreber dazu. Neben ihrer Tätigkeit als Unternehmensberaterin mit Schwerpunkt Personal bringt sie in den Vorstand Erfahrungen als Lehrerin und Dozentin mit. Die Waldorfpädagogik ist neu für sie, nicht aber der Fokus auf die Kinder und den Unterricht. „Besonders schätze ich, dass wir nicht nur im Team von drei Vorständen agieren, sondern die gesamte Schulgemeinschaft als Einheit verstehen, in die jeder seine Expertise einbringt.“ Sie betont: „Was viele Unternehmen unter Agilität diskutieren, lebt die Waldorfschule und zeigt somit umso mehr, wie nah sie am Puls dieser Zeit ist.“

Im April 2021 trat mit Stefan Hochstein der bislang fehlende Vorstand für Finanzen an. Nach einigen Jahren in Hamburg kehrte der gebürtige Sauerländer zurück. Bisher war er in Unternehmen tätig und hatte keine Berührungspunkte zu Waldorf. Da er jedoch selbst Vater ist und auch in seinen Unternehmen die Bedürfnisse seiner Mitarbeiter und Kunden stets im Blick hatte, fällt ihm der Wechsel in die pädagogische Welt nicht schwer. Die Rudolf-Steiner-Schule sei mit ihrer „runderneuerten“ Struktur sehr gut für die nächste Dekade aufgestellt, meint er.