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Altenkirchen

Gruppe berät: Was kommt nach der Stadthalle in Altenkirchen?

Von Michael Fenstermacher
Die Altenkirchener Stadthalle wird zum 31. Juli geschlossen und alle technischen Anlagen stillgelegt.
Die Altenkirchener Stadthalle wird zum 31. Juli geschlossen und alle technischen Anlagen stillgelegt. Foto: Sonja Roos

Was kommt nach der Stadthalle? Wo kann in Altenkirchen künftig getanzt, gefeiert, gelacht und Kultur erlebt werden? Und wie lässt sich das Stadthallengelände am westlichen Rand der Innenstadt nach einem Abriss künftig sinnvoll entwickeln? Über diese Fragen kann und wird in den kommenden Monaten fleißig spekuliert werden, denn das Aus für die einstige gute Stube der Kreisstadt hat der Stadtrat in seiner Sitzung am Mittwoch endgültig besiegelt. Einstimmig mit 14 Jastimmen bei 7 Enthaltungen aus den Reihen der CDU-Fraktion und von Andrea Ackermann (FWG) entschied sich das Gremium für den Beschlussvorschlag der Verwaltung, eine Gefährdungsbeurteilung zu der Asbestproblematik im Lüftungssystem nicht zu beauftragen und stattdessen die Stadthalle zum 31. Juli zu schließen und sämtliche technische Anlagen stillzulegen.

Lesezeit: 3 Minuten
In der vorangegangenen Diskussion begründete zunächst Ralf Lindenpütz (CDU) die unentschiedene Haltung seiner Fraktion. „Das sind Ausgaben, die wir in den vergangenen Jahren nicht getätigt haben, weil wir keine permanente Gebäudeinstandhaltung durchgeführt haben“, sagte er mit Blick auf den Sanierungsstau, der sich nach derzeitigen Berechnungen auf 670.000 Euro summiert. Mit ...
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Postgebäude: Förderung wird beantragt

Der Stadtrat folgt der Empfehlung des Umwelt- und Bauausschusses und beauftragt die Verwaltung für die Sanierung des Erdgeschosses und der Fassade sowie die Herrichtung des Kellergeschosses des Postgebäudes einen Antrag auf Leader-Förderung bei der ADD einzureichen. Für 500.000 Euro, bei einem städtischen Eigenanteil von 150.000 Euro, soll das städtische Gebäude in einen „Ort der Teilhabe“ umgewandelt werden, in dem etwa auch das Büro des Stadtbürgermeisters sowie des künftigen Citymanagers untergebracht sind (die RZ berichtete). Zwei FWG-Ratsmitglieder enthielten sich, nachdem der Vorstoß ihrer Fraktion, zusätzlich eine Luftfilteranlage einzubauen und dafür einen städtischen Eigenanteil von 18.000 Euro aufzubringen, abgelehnt wurde.

Wird Entwicklungspolitik Thema für die VG?

Stadtbürgermeister Matthias Gibhardt wird sich dafür einsetzen, dass auf Ebene der Verbandsgemeinde über die Einrichtung einer geförderten Personalstelle zur Umsetzung entwicklungspolitischen Engagements beraten wird. Die Steuerungsgruppe „Fairtrade Stadt“, vertreten durch das Stadtratsmitglied Claudia Leibrock (Grüne), hatte zuvor beantragt, eine solche Stelle bei der Stadt anzusiedeln. Dies war im Ausschuss für Jugend, Zukunft und Klimafragen abgelehnt worden. Nun beschloss der Stadtrat, das Anliegen wohlwollend an die Gremien der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld zu verweisen.

CDU scheut die Verantwortung

Es war ein Tod auf Raten: Seit mindestens zehn Jahren ist vielen Altenkirchenern klar, dass ihre als Multifunktionskomplex ausgelegte Stadthalle keine große Zukunft mehr hat, auch wenn man sich 2012 noch einmal zur – erfolglosen – Suche nach einem Gesamtpächter entschieden hat. Die Suche nach einer Alternative für einen zentralen Veranstaltungsort hat die Politik dagegen seitdem versäumt – sicher auch, weil es viele andere drängende Herausforderungen gab. Nun aber sahen sich die Stadtratsmitglieder aufgrund der Asbestproblematik zu der einstimmig als alternativlosen erachteten Entscheidung gedrängt, die Stadthalle zum 31. Juli zu schließen. Einzig die CDU geht unter ihrem Fraktionschef Ralf Lindenpütz – übrigens auch schon seit 2009 im Stadtrat – nicht mit, kann sich aber auch nicht dazu durchringen, die Schließung abzulehnen und neuerliche Investitionen in die einstige „gute Stube“ zu fordern. Auch einen Kompromiss kann Lindenpütz nicht vorschlagen, wohl wissend das ein „Weiter so“ ohne zertifizierten Brandschutz nicht möglich ist und schon bald jede Veranstaltung in dem 1984 eröffneten Bau versicherungsrechtlich sehr fragwürdig wäre. Stattdessen zieht die CDU die Enthaltung und damit im Grunde die politische Verantwortungslosigkeit vor. Über die Gründe kann man rätseln, aber es drängt sich der Eindruck auf, dass man mit Blick auf den Wahlkampf schon jetzt eine Position des „Wir haben es ja nicht gewollt“ vorbereiten will, wenn die Suche nach einer Alternative erwartungsgemäß ihre Zeit braucht und darüber Unmut in der Bevölkerung entstehen sollte.

E-Mail: michael.

fenstermacher@rhein-

zeitung.net

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