Westerwald

Gesteinsabbau am Nauberg: Land spricht von Alternativen

Naturschutzreservat oder „Basaltlieferant“: Für Mainz gibt es Alternativen zu einem Gesteinsabbau am Nauberg – im Grenzgebiet zwischen Westerwaldkreis und AK-Land.
Naturschutzreservat oder „Basaltlieferant“: Für Mainz gibt es Alternativen zu einem Gesteinsabbau am Nauberg – im Grenzgebiet zwischen Westerwaldkreis und AK-Land. Foto: Archiv Röder-Moldenhauer

Der heimische Landtagsabgeordnete Michael Wäschenbach hat sich erneut für den Erhalt und Schutz des Naturwaldreservates Nauberg ausgesprochen. Da aber der aus seiner Sicht dafür notwendige Stopp des Basaltabbaus in diesem Gebiet nicht ungeteilte Zustimmung findet, hat der CDU-Politiker sich in einer kleinen Anfrage an das Land über die zu erwartenden Folgen informiert: „Das Ergebnis ist erfreulich“, sagt der Abgeordnete laut einer Pressemitteilung.

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Denn aus dem Antwortschreiben von Ministerin Katrin Eder gehe hervor, dass „für den Fall, dass das Vorhaben am Nauberg nicht zugelassen werden kann, grundsätzlich die Möglichkeiten bestehen, Gesteinsmaterial aus anderen Tagebauen in die Region zu transportieren oder potenzielle Alternativstandorte einer Zulassung zuzuführen, und gravierende Auswirkungen auf die Arbeitsplatzsituation in der Region voraussichtlich nicht zu erwarten sind“. „Damit sind einige der Argumente, die für einen Basaltabbau in diesem schönen Gebiet sprechen, vom Tisch“, so Wäschenbach.

Allerdings könne das Land keine Angaben dazu machen, was an Mehrkosten für die Verbraucher und Bauherren für das Baumaterial zu erwarten sei.

Das voranschreitende Verfahren zur Ausweisung des Naubergs als Naturschutzgebiet begrüßt Wäschenbach. „Die zuständige SGD Nord hat als Obere Naturschutzbehörde die Einstweilige Sicherstellung des maßgeblich schutzwürdigen Altbuchenbestandes am Nauberg zur Ausweisung als Naturschutzgebiet durchgeführt. Stellungnahmen, die gegen die einstweilige Sicherstellung und die hieran anschließende Ausweisung des Naubergs zum Naturschutzgebiet gerichtet wären, sind nicht eingegangen“, heißt es dazu aus dem Ministerium – eine Antwort, die Wäschenbach laut Pressemitteilung erfreut zur Kenntnis genommen hat.

„Das ist ein weiteres deutliches Zeichen in die richtige Richtung“, so der Abgeordnete: „Angesichts der Kahlflächen, die im Zuge des Käferbefalls der vergangenen Jahre hier bei uns überall zu sehen sind, ist es nicht nur eine optische, sondern eine klimapolitische Notwendigkeit, unsere grünen Lungen effektiv zu schützen und den nachfolgenden Generationen einen Wald zu hinterlassen, der diesen Namen auch verdient“, so der Parlamentarier.

Darüber hinaus biete sich das Gebiet für einen sanften Tourismus an, eine Einschätzung, die auch vom Ministerium geteilt werde: „Von den randlichen Wegen aus bietet der Nauberg eine einzigartige Naturkulisse für die Naherholung, das Naturerleben und einen sanften Tourismus. Seitens des Landes können Angebote dazu über entsprechende Informationstafeln zu den Besonderheiten des Gebietes unterstützt werden“, heißt es demnach aus Mainz.

„Wenn wir die Vorteile nutzen, die uns das wertvolle Naturwaldreservat Nauberg bietet, können wir also die geringen wirtschaftlichen Nachteile, die durch den Stopp des Basaltabbaus entstehen, auf Sicht durch ebendiesen sanften Tourismus mehr als wett machen – ein Vorteil für die Natur und uns Menschen hier im nördlichen Rheinland-Pfalz“, so Wäschenbach abschließend. red