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Wissen/Betzdorf

Gericht: Arzt rassistisch beleidigt und Pflegerin gewürgt

Von Johannes Mario Löhr
Justizia
Eine Statue der Justizia. Foto: Peter Steffen/Archiv

Wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz, Körperverletzung in zwei Fällen und Beleidigung ist der gebürtige Kirchener Heiko A. (Name von der Redaktion geändert) gestern am Betzdorfer Amtsgericht von Richterin Tanja Becher zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen à 10 Euro verurteilt worden. Laut Anklageschrift soll A. im Oktober 2019 illegale Böller selbst gebastelt und aus seiner Wohnung auf die Straße geworfen haben; Anfang 2020 soll er volltrunken bei dem Versuch, sich selbst einzuweisen, in der Wissener Psychiatrie gewütet, einen Arzt mit Migrationshintergrund rassistisch beleidigt und am Handgelenk verletzt sowie eine Krankenschwester getreten, geschlagen und gewürgt haben. Der heute 21-Jährige gab gestern gleich zu Verhandlungsbeginn ein vollumfängliches Geständnis ab: Es tue ihm sehr leid, er könne sich kaum an die Taten erinnern, da er große Mengen Alkohol intus gehabt hätte. Und dann würden eben nicht selten Dinge passieren, die er später bereue. Heiko A. resümierte: „Ich habe das Problem, dass ich mich gern mal wegschieße!“

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Die Aussage des Arztes sowie die Erinnerungen der geschädigten Krankenschwester klangen am Dienstag in Saal 508 des Betzdorfer Amtsgerichtes im Grunde eins zu eins wie die Vorwürfe aus der Anklage: Heiko A. hatte zur Tatzeit einen Nervenzusammenbruch erlitten und war mit seiner Mutter zur Psychiatrie Wissen gefahren, um sich selbst ...