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Hamm

Gedenken an jüdische Mitbürger wach halten: Einige Projekte in Hamm geplant

Von Sonja Roos
Isabel Christmann und Karlernst Stosch wollen das Andenken an die jüdischen Familien wachhalten und dafür den Heimatforscher Horst Moog unterstützen, seinen reichhaltigen Fundus für nachfolgende Generationen aufzubereiten. Außerdem setzen sie sich für die Verlegung weiterer Stolpersteine in Hamm ein.
Isabel Christmann und Karlernst Stosch wollen das Andenken an die jüdischen Familien wachhalten und dafür den Heimatforscher Horst Moog unterstützen, seinen reichhaltigen Fundus für nachfolgende Generationen aufzubereiten. Außerdem setzen sie sich für die Verlegung weiterer Stolpersteine in Hamm ein. Foto: Sonja Roos

Am 5. September werden in Hamm noch einmal sieben Stolpersteine verlegt, nach jetzigem Stand unter der Teilnahme von Gunther Demnig und feierlich umrandet. Im Hinblick auf diesen Tag haben Karlernst Stosch und Isabel Christmann einiges geplant. Die beiden sind schon länger dabei, das Andenken an die jüdischen Mitbürger zu bewahren und durch weitere Ideen zu bereichern.

Lesezeit: 2 Minuten
Für die Stolpersteinverlegung etwa planen sie eine Art Rundgang inklusive einem Infoheft über die jüdischen Familien, die hier lebten. Dieses könnte an Touristen, aber auch Schulklassen verteilt werden, aber auch Grundlage bilden für weitere Projekte. Auch suchen die beiden noch Interessenten für eine Patenschaft über weitere Stolpersteine, denn nicht nur denjenigen ...
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Horst Moog sammelt seit Jahrzehnten Erinnerungsstücke und Dokumente

Am Abend des 9. November 1938 sah der damals knapp vierjährige Horst Moog, an der Hand seiner Mutter, wie die schöne Synagoge von Hamm in der Reichspogromnacht niederbrannte. „Das kann ich nie vergessen“, erinnert er sich.

Moogs Großmutter hatte einige Jahre zuvor als Haushaltshilfe für eine jüdische Familie namens David gearbeitet. Als die Nationalsozialisten die Macht übernahmen, musste sie die Stelle unter Androhung einer Verhaftung aufgeben. Während des Zweiten Weltkriegs kehrte Moogs Vater, der für die Deutsche Bahn arbeitete, aus dem polnischen Lodz mit düsteren Beschreibungen des jüdischen Gettos zurück. Diese prägenden Erfahrungen bewegten Moog, der inzwischen 86 Jahre alt ist, dazu, Jahrzehnte seines Lebens der Erforschung, Ausstellung und Bewahrung der langen Geschichte der jüdischen Gemeinden zu widmen.

Über viele Jahre hielt Moog Vorträge in Schulen, in kirchlichen Gemeindehäusern und bei öffentlichen Veranstaltungen, um das Bewusstsein für den Beitrag der Juden zum Leben in der Region und für ihre Verfolgung durch die Nationalsozialisten zu stärken. 2018 wurde er für sein Engagement mit dem German Jewish History Award der US-amerikanischen Obermayer-Stiftung ausgezeichnet.

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