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Kirchen/Wehbach/Freusburg

Freusburg: Hängeseilbrücke wird kontrovers diskutiert

Von Peter Seel
Architekt Jochen Krüger (rechts) stellt das Projekt Hängeseilbrücke Freusburg im Bauausschuss und vor Stadtchef Andreas Hundhausen vor.  Foto: Peter Seel
Architekt Jochen Krüger (rechts) stellt das Projekt Hängeseilbrücke Freusburg im Bauausschuss und vor Stadtchef Andreas Hundhausen vor. Foto: Peter Seel

Im Bau-, Liegenschafts- und Umwelt- Ausschuss der Stadt Kirchen gab am Dienstag im Bürgerhaus Wehbach der Freusburger Architekt Jochen Krüger weitere Einzelheiten zu seiner Idee einer Hängeseilbrücke an der Freusburg bekannt. Der Punkt war ganz nach vorn auf die Tagesordnung geschoben worden, damit die ungewohnt große Besucherzahl nicht so lange auf das Thema warten musste. Krüger, der für die Grünen im Ausschuss tätig ist, zauberte noch ein paar Joker aus dem Ärmel, mit denen er insbesondere den Freusburgern seine Brückenidee schmackhaft machen wollte. Denn von dort hatte es gleich nach Bekanntwerden der Idee einigen Widerspruch gegeben (die RZ berichtete). Vor allem die Bewohner der wenigen Häuser im Burbachtal, über das sich die Brücke in 50 Metern Höhe und auf 290 Metern Länge erstrecken soll, hatten angemerkt, dass die neue Touristenattraktion ja direkt über ihren Köpfen und Dächern verlaufen werde. Sie fürchten Müll und Lärm.

Lesezeit: 3 Minuten
Hier konnte Jochen Krüger beruhigen: „Die Satellitenkarte zeigt, dass die Brücke mindestens 65 Meter von den ersten Gebäuden entfernt verlaufen würde. Zum Vergleich: Wenn irgendwo eine Autobahnbrücke gebaut wird, darf die bis zu 40 Meter an die Wohnbebauung heran – und da geht es um ganz viel Lärm, mit dem ...
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Nicht streiten – ran an den Speck!

Ein „Türöffner“ für einen erfolgreichen Tourismus in der ganzen Region – das sehe ich in der Idee der Freusburger Hängeseilbrücke. Sollten Planungsrecht, Bodenbeschaffenheit und Förderanfragen positiv ausfallen, dann sofort ran an den Speck! Das Projekt könnte sich als echte Zukunftsinvestition entpuppen und in wenigen Jahren alle Kosten wieder einspielen. Verständlich zwar, dass sich einige Freusburger vom Vorstoß der Grünen überrumpelt fühlen, aber man sollte die Sache trotzdem unvoreingenommen prüfen – und dann gleich zur Tat schreiten. Zugleich müsste man die Sommerrodelbahn und einen Klettersteig an den Start bringen – und Nägel mit Köppen machen. Falls es Fördergelder gibt, wären auch Betzdorf und der Kreis gefragt, ob sie in den Tourismus-Zug einsteigen möchten: Vielleicht bietet sich nämlich so eine Chance nicht noch einmal. Und der Brückenbau mit allem Drumrum muss auch nicht zehn Jahre dauern, sondern könnte, wenn alle an einem Strang ziehen, recht schnell erfolgen. Nicht zuletzt Freusburg würde davon profitieren: Immerhin stehen durch die Geierlay-Brücke im Hunsrück heute 30 Personen in Brot und Lohn, hieß es im Ausschuss. Zugegeben: Wenn die Wälder weitersterben und damit das wichtigste Pfund, mit dem unsere Touristiker wuchern können: Dann war vielleicht alle Liebesmüh' umsonst. Denn ohne schöne Ausblicke in Giebelwald & Co. ist unser Tourismus nicht viel wert. Trotzdem: Jetzt erst mal gucken, was möglich ist – und nicht streiten.

E-Mail: peter.seel@rhein-zeitung.net

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