Forschungsprojekt an der Uni Siegen: Ein Roboter für die Christbaumaufzucht
Die Forscherinnen und Forscher im Projekt „Weihnachtsbaumroboter“ (WeBaRo) der Universität Siegen entwickeln ihn mit den Unternehmen Innok Robotics und Weihnachtsbaumkulturen Solbach im Sauerland. Das Forschungsprojekt wird im Rahmen der Förderung „Gartenbau 4.0“ des Bundeslandwirtschaftsministeriums gefördert.
Tannen müssen mit Samthandschuhen gepflegt werden
Weihnachtsbäume sind empfindlich: Schon wenn Unkräuter oder Gräser die unteren Astreihen überwachsen, werden sie in ihrer Entwicklung gestört. Die meisten Betriebe schützen die empfindlichen Gewächse deshalb mit Pflanzenschutzmitteln und entfernen das Unkraut um die Stämme.
Zudem werden die Pflanzen gedüngt, um ein schnelles Wachstum und ein sattes Grün zu erzielen. „Besonders ressourcenschonend ist der konventionelle Weihnachtsbaumanbau damit bislang nicht. Außerdem ist der Prozess sehr arbeitsintensiv“, erklärt Dr. Klaus Müller. Er ist der Projektkoordinator am Institut für Echtzeit Lernsysteme (EZLS).
Roboter mäht und düngt
Doch es geht auch anders. Im Projekt WeBaRo mäht der Weihnachtsbaumroboter das Unkraut vollkommen selbständig. Ähnlich funktioniert auch die zielgenaue Düngung einzelner Pflanzen, die einen reduzierten Düngereinsatz verspricht. Eine standortbezogene Karte sagt dem Roboter genau, wo er die Bäume eingepflanzt hat. Über Satellitendaten und ein Sensorsystem können sie immer wieder vom Roboter angesteuert und bearbeitet werden. „Autonome Robotersysteme können dabei helfen, Pflanzenschutzmittel, Dünger und besonders auch die Arbeitslast der Erzeuger zu verringern und damit den Weihnachtsbaumanbau in Deutschland zukunftsfähig zu machen“, erläutert Projektkoordinator Dr. Klaus Müller.
Autonome Robotersysteme können dabei helfen, Pflanzenschutzmittel, Dünger und besonders auch die Arbeitslast der Erzeuger zu verringern und damit den Weihnachtsbaumanbau in Deutschland zukunftsfähig zu machen.
Projektkoordinator Dr. Klaus Müller
Das Projekt WeBaRo ist eines von zwölf Forschungsprojekten im Förderschwerpunkt „Gartenbau 4.0“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Über das Innovationsprogramm will das BMEL die Entwicklung von digitalen und automatisierten Lösungen im Gartenbau vorantreiben. Denn Themen wie Klimawandel und Umweltschutz stellen vielfältige Anforderungen an nachhaltige Produktions- und Wertschöpfungsketten im Gartenbau der Zukunft.