Plus
Malberg/Kreis Altenkirchen

„Flächenfraß“: BUND kritisiert geplanten Gewerbepark in Malberg

Von Daniel Weber
Wolfgang Stock vom BUND mahnt seit Langem, die Flächenversiegelungen im Kreis Altenkirchen müssten deutlich zurückgefahren werden. Nun kritisiert er den geplanten Gewerbepark am Fuße des Barbaraturms in Malberg: „Wieder geht wertvolles Bauernland verloren. Das muss aufhören!“
Wolfgang Stock vom BUND mahnt seit Langem, die Flächenversiegelungen im Kreis Altenkirchen müssten deutlich zurückgefahren werden. Nun kritisiert er den geplanten Gewerbepark am Fuße des Barbaraturms in Malberg: „Wieder geht wertvolles Bauernland verloren. Das muss aufhören!“ Foto: Daniel Weber

Der geplante Gewerbe- und Industriepark in Malberg findet nicht nur Befürworter. Während sich manche sorgen, die Aussicht vom Barbaraturm könnte durch schnöde Firmenhallen verdorben werden, wettern auch Naturschützer wie Wolfgang Stock gegen das Bauprojekt: Der Niederfischbacher, Mitglied im BUND-Kreisvorstand und Naturschutzbeauftragter im Kreis Altenkirchen, beklagt, hier werde einmal mehr wertvolles Grünland für Gewerbeflächen geopfert.

Lesezeit: 4 Minuten
Stock fordert seit Langem, dem zunehmenden „Flächenfraß“ im AK-Land ein Ende zu setzen und hat in diesem Zusammenhang in der Vergangenheit auch bereits den geplanten Gewerbepark kritisiert. Wie berichtet, möchte der Automobilzulieferer PBW Automotive aus Wissen seinen Firmensitz aus Platzgründen auf die Steineberger Höhe verlegen und im nächsten Jahr eine ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Flächenverbrauch: Auch der Bauern- und Winzerverband fordert einen Paradigmenwechsel

Bei seiner Kritik an der zunehmenden Flächenversiegelung sieht sich Wolfgang Stock vom BUND an der Seite des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz. Dieser hat vor einiger Zeit ein Positionspapier „Grünlandstrategie der Landwirtschaft im Westerwald“ aufgelegt.

Darin heißt es: Insbesondere durch die Schaffung von Siedlungs- und Gewerbeflächen sowie durch den Straßenbau seien in den vergangenen Jahrzehnten viele landwirtschaftliche Flächen vernichtet und versiegelt worden.

Gleichzeitig habe sich die Bevölkerungszahl in den Landkreisen Altenkirchen, Neuwied und Westerwald von 349.957 (1950) auf 513.520 (2019) fast verdoppelt. Bei den verbliebenen landwirtschaftlichen Nutzflächen handele es sich heute in weit größerem Umfang um Grün- als um Ackerland. Wiesen und Weiden erfüllten dabei wichtige Funktionen für die Umwelt, so der Bauern- und Winzerverband.

So trage Grünland zur Stabilisierung des Klimas bei, indem es das Treibhausgas CO2 bei der Humusbildung speichere, ferner zur Strukturvielfalt der Landwirtschaft und somit zur Biodiversität. Es erfülle eine wichtige Funktion als Grundwasserspeicher, und nicht zuletzt stelle es wertvollen Lebens-, Nahrungs- und Rückzugsraum für viele heimische Tierarten und Insekten dar.

Auch der Bauern- und Winzerverband fordert daher den Flächenverbrauch zu stoppen: Zum „Schutz der Menschen sowie der Natur“ sei ein Paradigmenwechsel erforderlich, um Neuversiegelungen für Wohnen, Industrie, Straßenbau und Energieerzeugung (insbesondere Fotovoltaikanlagen) „auf ein absolut unerlässliches Mindestmaß zu begrenzen“. daw

Meistgelesene Artikel