Bei seiner Kritik an der zunehmenden Flächenversiegelung sieht sich Wolfgang Stock vom BUND an der Seite des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz. Dieser hat vor einiger Zeit ein Positionspapier „Grünlandstrategie der Landwirtschaft im Westerwald“ aufgelegt.
Darin heißt es: Insbesondere durch die Schaffung von Siedlungs- und Gewerbeflächen sowie durch den Straßenbau seien in den vergangenen Jahrzehnten viele landwirtschaftliche Flächen vernichtet und versiegelt worden.
Gleichzeitig habe sich die Bevölkerungszahl in den Landkreisen Altenkirchen, Neuwied und Westerwald von 349.957 (1950) auf 513.520 (2019) fast verdoppelt. Bei den verbliebenen landwirtschaftlichen Nutzflächen handele es sich heute in weit größerem Umfang um Grün- als um Ackerland. Wiesen und Weiden erfüllten dabei wichtige Funktionen für die Umwelt, so der Bauern- und Winzerverband.
So trage Grünland zur Stabilisierung des Klimas bei, indem es das Treibhausgas CO2 bei der Humusbildung speichere, ferner zur Strukturvielfalt der Landwirtschaft und somit zur Biodiversität. Es erfülle eine wichtige Funktion als Grundwasserspeicher, und nicht zuletzt stelle es wertvollen Lebens-, Nahrungs- und Rückzugsraum für viele heimische Tierarten und Insekten dar.
Auch der Bauern- und Winzerverband fordert daher den Flächenverbrauch zu stoppen: Zum „Schutz der Menschen sowie der Natur“ sei ein Paradigmenwechsel erforderlich, um Neuversiegelungen für Wohnen, Industrie, Straßenbau und Energieerzeugung (insbesondere Fotovoltaikanlagen) „auf ein absolut unerlässliches Mindestmaß zu begrenzen“. daw