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Betzdorf

FDP zum Weggang von Montaplast: Bürgermeister Brato hat Betzdorf Schaden zugefügt

Montaplast zieht nun bald in eine andere Richtung.  Foto: Andreas Neuser
Montaplast zieht nun bald in eine andere Richtung. Foto: Andreas Neuser

Der Automobilzulieferer Montaplast wird im Sommer 2019 den Standort Betzdorf endgültig verlassen. Seit Ende 2015 ist das Unternehmen hier mit einem reinen Logistiklager in die ehemaligen Hallen von Wolf-Garten eingezogen. Zwischenzeitlich begann man dort auch mit dem Aufbau einer Produktion, da ein reines Logistiklager vom Bebauungsplan her nicht genehmigungsfähig ist. Doch am Montag kam die Entscheidung von Montaplast: Wir gehen. Als Grund wurden immer weitere Auflagen für den Standort angeführt. So auch in Sachen Brandschutz. Das ganze rechne sich nicht, wird argumentiert. Die 230 Mitarbeiter bekommen ein Angebot, um im Werk Morsbach oder dem neuen Werk in Lichtenberg zu arbeiten.

Lesezeit: 3 Minuten
Diese Schließung führt zu heftigen Diskussionen. Insbesondere die FDP wirft der Stadt mit Bürgermeister Bernd Brato (SPD) vor, dass er für die Schließung verantwortlich sei. Er habe Montaplast nie in Betzdorf haben wollen. Udo Piske als FDP-Sprecher im Stadtrat wie auch die FDP-Bundestagsabgeordnete Sandra Weeser aus Betzdorf üben massiv Kritik. Udo ...
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Nur ein geplantes Gastspiel?

So plötzlich, wie der Automobilzulieferer Montaplast im Herbst 2015 aus Morsbach nach Betzdorf kam, so plötzlich ist er wieder weg. Dauernd neue Auflagen, jetzt zum Beispiel zum Brandschutz, werden hier mit als Grund angegeben. Doch an dieser Argumentation bleiben Zweifel. Denn bereits damals stellte sich die Frage, warum kommt so ein Automobilzulieferer gerade nach Betzdorf, das bekanntlich verkehrsmäßig überregional nicht so perfekt angebunden ist, um ein Logistiklager einzurichten? Verdammt groß muss damals vermutlich die Not am Firmensitz Morsbach gewesen sein. Dringend wurden weitere Flächen benötigt. Der Neubau in Lichtenberg ließ noch auf sich warten. Aber Platz wurde sofort gebraucht. So richtete sich der Blick nach Betzdorf. Da gab es große Hallen. Fragen nach Baurecht, ob da reine Logistik möglich ist, Brandschutz etc. wurden nicht gestellt. Es musste schnell gehen. Auch von der Genehmigungsbehörde – und das ist der Kreis und nicht die Stadt Betzdorf – wurde kein Stopp gesagt. Halt, da müssen wir erst einmal einige Dinge klären. Auch der Brandschutz gehört da sicher zu. War das damals nicht bekannt oder wollte man das nicht sehen? Bei Montaplast war es wohl sehr dringend. Nun sind Logistik und Produktion in Morsbach und Lichtenberg möglich. Betzdorf wird nicht mehr gebraucht. Montaplast geht. Viele Fragen bleiben.

E-Mail: andreas.neuser@

rhein-zeitung.net

Bürgermeister: Für Brandschutz sind wir nicht verantwortlich

Bei allen Diskussionen, die im Moment in Sachen Montaplast Betzdorf geführt werden, ist Betzdorfs Bürgermeister Bernd Brato doch erstaunt. Da kam am Montag die Presseerklärung, dass Montaplast den Standort Betzdorf schließen will. Parallel dazu, sagt er im Gespräch mit der Rhein-Zeitung, kam im Rathaus Post vom Kreis an.

Der Bebauungsplan „Gewerbegebiet Bruche“ ist genehmigt. Ein Bebauungsplan, der auch in Absprache mit den Anwälten von Montaplast und des Insolvenzverwalters erarbeitet wurde. Im Stadtrat gab es dazu schließlich auch einen einstimmigen Beschluss. Ebenso erstaunlich, so Brato, dass am Montag in der Post noch die Unterlagen zur 2. Ergänzung zum Bauantrag von Montaplast lagen. Und noch etwas erstaunt den Bürgermeister: Laut Pressemitteilung wurde wohl wegen Brandschutzauflagen über die Werksschließung entschieden. Doch mit dem Thema Brandschutz habe die Stadt nichts zu tun. Das liege allein beim Kreis. an
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