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Mudersbach

Erzstollen „Grube Ecke“: Wasser-Notreserve für Kirchen?

Von Peter Seel
Der Erzstollen „Grube Ecke“ an der Sieg bei Mudersbach war im Frühjahr durch den schnell in den Boden dringenden Regen abgesoffen.  Foto: privat
Der Erzstollen „Grube Ecke“ an der Sieg bei Mudersbach war im Frühjahr durch den schnell in den Boden dringenden Regen abgesoffen. Foto: privat

Die immensen Wasservorräte in den alten Erzgruben der Region um Mudersbach und Brachbach sind der Stolz vieler Einheimischer. So weist der Vorsitzende des Mudersbacher Bürgervereins und als Erster Beigeordneter der derzeitige Leiter der Verbandsgemeinde Kirchen, Ulrich Merzhäuser, im RZ-Gespräch darauf hin, dass in dem Stollensystem rund um beide Orte das Wasseraufkommen einer kleinen Talsperre schlummert. „Diese großen und qualitativ hochwertigen Wasservorräte sollten wir uns noch mehr zunutze machen“, so Merzhäuser. Speziell geht es um die Grube „Ecker Grundstollen“, deren Eingang bei Mudersbach an der Sieg liegt. Hier könnte eine große Chance zur Notversorgung bei Wasserengpässen in zukünftigen Sommern liegen.

Lesezeit: 3 Minuten
Welche Mengen des feuchten Goldes hier unter Tage liegen, das zeigte sich erst diesen März, als die „Grube Ecke“, wie man sie in der Gegend nennt, plötzlich bis zur Stollendecke voll Wasser lief. Wer auf dem Grubenwanderweg am Stolleneingang vorbeikam, sah das Wasser aus dem Berg in die Sieg sprudeln. ...
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Geschichte der Grube Ecke und die Wasserversorgung der VG

Der Stollen Grube Ecke entstand im Jahr 1841 und reicht etwa 950 Meter in den Berg hinein, bis unter das Schützenhaus von Brachbach. Mit einem Nebenstollen von 450 Metern Länge gelangt man sogar bis zur Brachbacher Grube „Apfelbaumer Schacht“. Erz wurde von dort aus mit Pferdekarren bis 1926 zum Bahnhof Brachbach transportiert.

Als Wasserstollen diente die Grube Ecke ab 1930 für die Ruhr-Gas-AG in Birken. Von 1964 bis 1998 sorgte ein Wasserwerk der Gemeinde Mudersbach an der Grube für Trinkwasser in Niederschelderhütte und im Baugebiet Kronacker. Zum Vergleich: Der Wasserbedarf der rund 18.000 Bewohner der VG Kirchen liegt bei rund 900.000 Kubikmetern pro Jahr. Die Wasserleitungen der VG-Werke sind zusammen 173 Kilometer lang. Fünf Monteure, zehn Verwaltungsmitarbeiter kümmern sich um sie und die rund 6800 Hausanschlüsse. Die Jahresförderung der Grube Ecke beträgt 140.000 bis 180.000 Kubikmeter (Stand: 1990er Jahre). sel
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