Blick in die Geschichte: Streckenabschnitt Bindweide-Weitefeld wurde 2017 stillgelegt
Der sechs Kilometer lange Abschnitt Bindweide–Weitefeld ist Teil der Westerwaldbahn, die einst von Scheuerfeld bis Emmerzhausen führte und vor allem dem Güterverkehr (Erz, Basalt, Klebsand) diente. 1913 wurde der erste Abschnitt von Scheuerfeld (mit Anschluss an die Siegstrecke) über Bindweide bis Nauroth in Betrieb genommen. 1926 wurde die Teilstrecke von Bindweide bis Weitefeld eröffnet, zwei Jahre später führte die Gleisverbindung bis Friedewald, 1930 wurde sie bis Emmerzhausen verlängert.
Im Zweiten Weltkrieg kam der Anschluss bis zum Militärflugplatz Lippe hinzu. Der Personenverkehr spielte auf der Westerwaldbahn stets nur eine untergeordnete Rolle. 1948 verkehrten sechs Zugpaare Scheuerfeld–Weitefeld und fünf Zugpaare pendelten zwischen Bindweide und Nauroth. 1960 wurde der Personenverkehr auch auf dem zuletzt noch bedienten Abschnitt Scheuerfeld–Elkenroth eingestellt – das seit 1949 sukzessive aufgebaute Linienbusnetz hatte ihn überflüssig gemacht. In den 1970er-Jahren folgten weitere Stilllegungen: Die Strecke Friedewald–Emmerzhausen wurde 1970 aufgegeben, die Verbindung Oberdreisbach–Friedewald 1977. Die Strecke Bindweide–Nauroth war seit 1971 ohne Bedienung und wurde 1974 endgültig stillgelegt. Allerdings betrieb die Westerwaldbahn noch bis ins Jahr 2017 regelmäßigen Güterverkehr zwischen Betzdorf-Bruche und Weitefeld, dann wurde er aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt und die Strecke Bindweide–Weitefeld gesperrt. Heute verkehren nur noch gelegentlich Züge auf der Strecke von Scheuerfeld bis Bindweide, um im dortigen Betriebshof gewartet zu werden. hpg