Das Jahrestreffen der American Society of Clinical Oncology (ASCO) gilt laut Pressemitteilung des Diakonie Klinikums als die größte Veranstaltung zum Thema Krebs weltweit. Zur Nachbetrachtung in Siegen konnten die „Stilling“-Chefärzte nun überregional renommierte Experten zu ausgewählten Schwerpunkten gewinnen: Neben gynäkologischen und urologischen Krebserkrankungen standen in den Vorträgen auch Tumore des Magen-Darm-Traktes einschließlich der Bauchspeicheldrüse, Lungentumore sowie Tumore des Nervensystems inklusive des Gehirns im Fokus.
Die Referenten fassten die aus ihrer Sicht wichtigsten Erkenntnisse des Chicagoer Kongresses zusammen und diskutierten sie anschließend mit den rund 50 anwesenden Teilnehmern. Allen neuen Entwicklungen gemein ist der rasante Vormarsch sogenannter Immuntherapien.
Großer Hoffnungsträger
Diese bereits seit einigen Jahren zur Verfügung stehenden Formen der Krebsbehandlung haben zum Ziel, das Immunsystem des Patienten so weit zu stärken, dass es aus eigener Kraft Krebszellen zerstören kann – statt diese wie bei einer Chemo- oder Strahlentherapie direkt anzugreifen. Die Krebsimmuntherapie gilt folglich als großer Hoffnungsträger in der onkologischen Medizin. Bei einigen Krebserkrankungen sei es bereits gelungen, die Fähigkeiten des körpereigenen Abwehrsystems zu nutzen, sagte Ralph Naumann.
„Teilweise können Immuntherapien die klassischen Chemotherapien schon gänzlich ersetzen. Aber auch die zunehmend etablierte Kombination aus Chemo- und Immuntherapie ist bei vielen Tumoren wirksamer als eine oftmals allein verabreichte Chemotherapie.“ Nichtsdestotrotz stehe die medizinische Forschung in diesem Bereich noch vor großen Herausforderungen. Das Studienzentrum am Diakonie Klinikum plant aktuell die Teilnahme an mehreren klinischen Studien mit neuen Krebsmedikamenten.