Hamm

Corona-Hotspot VG Hamm: Bürgermeister appelliert an Mitbürger

Auch die Öffnung der Schulen im Kreis könnte bei einer weiter steigenden Inzidenz gefährdet sein.
Auch die Öffnung der Schulen im Kreis könnte bei einer weiter steigenden Inzidenz gefährdet sein. Foto: dpa

50 Corona-Neuinfektionen allein im Zeitraum von Freitag bis Sonntag und über die vergangene Woche hinweg eine Sieben-Tage-Inzidenz – laut Berechnung der RZ – von weit über 600: Die Verbandsgemeinde Hamm sticht in der kreisweiten Pandemieentwicklung derzeit als Hotspot hervor. Das nimmt Bürgermeister Dietmar Henrich nun zum Anlass, sich überaus besorgt über das aktuelle Infektionsgeschehen in seinem Umfeld zu äußern und per Pressemitteilung einen Appell an die Mitbürger zu richten.

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„Wie viele Bürgerinnen und Bürger frage auch ich mich, wie diese Situation erklärbar ist beziehungsweise, wodurch sie entsteht“, so Henrich. Die Entwicklung in der Verbandsgemeinde Hamm sei schon seit ein paar Wochen auffällig und hebe sich ab vom kreisweiten Trend, der nach unten zeigt. Dabei war der Bereich vor Jahresfrist noch der „Musterknabe“ im Kreis, der sich in der ersten Welle der Pandemie wochenlang bei einem Inzidenzwert von Null halten konnte. Erst Anfang Mai wurde die erste Corona-Infektion registriert.

Das Gesundheitsamt gehe von einem „diffusen Infektionsgeschehen aus“, was bedeutet, dass ein konkreter, einzelner Auslöser nicht feststellbar, zumindest aber derzeit nicht bekannt ist. „Mehr als das weiß auch ich als Bürgermeister nicht. Doch sollten eigentlich durch die Maßnahmen des Landes, des Landkreises und der ‚Bundesnotbremse‘ solche Neuinfektionszahlen ausgeschlossen sein“, so Henrich.

Er habe Verständnis dafür, dass sich nach der langen Zeit der Einschränkungen alle nach einem „normalen“ Leben sehnen. Doch gerade kurz vor dem Ziel dürfe man das Erreichte nicht leichtsinnig aufgeben. „Ich wende mich daher mit der eindringlichen Bitte an die Mitbürgerinnen und Mitbürger, die bestehenden Regeln zu beachten und sich solidarisch zu verhalten.“

Diese Solidarität brauche es nicht nur zum Gesundheitsschutz in der eigenen Familie, im Freundeskreis, bei der Arbeit oder im Gotteshaus, sondern auch gegenüber der Bevölkerung im gesamten Landkreis. „Denken Sie daran, dass ab einer dreitägigen Inzidenz von 165 die Schulen im Kreis wieder schließen müssen. An einer solchen Entwicklung möchte gewiss keiner von uns beteiligt sein!“

Dietmar Henrich appelliert auch, sich darüber hinaus zu fragen, ob alles, was erlaubt ist, im vollen Umfang ausgeschöpft werden muss. „All unser Tun sollte sich am Gesundheitsschutz für die Menschen orientieren. Nur so wird es uns gelingen, bald wieder Freunde zu treffen, in den Vereinen aktiv zu sein, die Gastronomie zu genießen und so vieles mehr. Ich bin mir ganz sicher: Gemeinsam und mit gegenseitiger Rücksicht werden wir diese schwierige Zeit durchstehen“, mahnt der Bürgermeister noch einmal zur Solidarität. „Helfen Sie bitte alle mit“, lautet der abschließende Appell des Verwaltungschefs.