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Westerwald

Corona macht Wäller Brauereien weiterhin zu schaffen: Muss nun sogar Bier weggekippt werden?

Von Fabian Herbst
Der Fassbierabsatz macht den heimischen Brauereien besonders zu schaffen. Da der Lockdown die Gastronomie besonders hart trifft und Feste reihenweise abgesagt werden müssen, bleiben die Bierhersteller auf ihren Fässern sitzen. So musste Gerstensaft auch schon weggekippt werden. Symbolfoto: dpa
Der Fassbierabsatz macht den heimischen Brauereien besonders zu schaffen. Da der Lockdown die Gastronomie besonders hart trifft und Feste reihenweise abgesagt werden müssen, bleiben die Bierhersteller auf ihren Fässern sitzen. So musste Gerstensaft auch schon weggekippt werden. Symbol Foto: dpa

Die Gastronomie befindet sich weiterhin im Lockdown, das Vereinsleben steht still, und sämtlichen Feiern und Veranstaltungen droht weiterhin die Absage. Auch 2021 bereitet die anhaltende Corona-Pandemie den Brauereien im Westerwald und Siegerland Probleme. Und nicht nur das. Zu den bestehenden Schwierigkeiten kommen neue dazu.

Lesezeit: 3 Minuten
Erzquell Brauerei „Vor einem Jahr hätten wir nicht gedacht, dass dieses Thema ein Jahr später noch so präsent ist“, sagt Axel Haas, Geschäftsführender Gesellschafter der Erzquell-Brauerei in Mudersbach. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Corona-Krise die hiesigen Bierbrauer mit voller Wucht getroffen. „Dementsprechend waren die vergangenen zwölf Monate für unsere Brauerei nicht ...
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Spirituosenhersteller trotzen Corona: Wieso heimische Brennereien besser durch die Corona-Krise kommen

Während der Absatz von Bier im vergangenen Jahr sank, konnten Brennereien mit ihren Spirituosen zulegen. Das berichtet zumindest die Birkenhof-Brennerei in Nistertal.

Zwar seien durch die geschlossene Gastronomie und abgesagten Events zwei wichtige Absatzwege weggefallen sowie der Absatz in der Direktvermarktung vor Ort gesunken. „Normalerweise heißen wir über 20.000 Besucher jährlich auf dem Birkenhof Willkommen. 2020 ist diese Sparte allerdings komplett weggebrochen“, sagt Geschäftsführerin Steffi Klöckner.

Die Verluste konnte man jedoch im Bereich Onlinemarketing, Lebensmittel-Einzelhandel und durch die Umstellung der Distributionswege kompensieren. „Wir haben im Gesamtergebnis 2020, trotz Corona, ein Umsatzplus erzielt“, sagt Klöckner.

Haben die Menschen in der Pandemie also mehr Schnaps getrunken? Das kann Klöckner nicht bestätigen. Im Gegenteil. „Man hat nur anders getrunken“, sagt sie. Generell ist der Spirituosenmarkt in Deutschland kein wachsender Markt, so die Expertin. Tendenziell würden in den letzten Jahren die Absätze national sinken, die Umsätze jedoch wachsen.

„Das heißt, dass in Deutschland qualitativ hochwertiger, regionaler und qualitätsbewusster getrunken wird. Unabhängig von der Pandemie.“ So konnte die Birkenhof Brennerei im vergangenen Jahr beispielsweise mit hochwertigen Spirituosen wie Whisky, Rum, Gin und auch Obstbränden punkten.

Doch auch der Nistertaler Betrieb stellte coronabedingt, wenn auch nur kurz, im Frühjahr 2020 auf Kurzarbeit um. „Wir haben natürlich auch Teams im Bereich Lager, Administration, Verkauf, Herstellung und Abfüllung gebildet, um im Falle einer Infektion handlungsfähig zu bleiben“, berichtet Klöckner. Das Tragen von Masken erschwere allerdings das Arbeiten der Teams.

Als einen Gewinner der Pandemie sieht sich die Brennerei mit ihren rund 34 Mitarbeitern aber nicht. Die Zahlen wertet Klöckner positiv: „Wir blicken 2021 optimistisch entgegen, jedoch zehrt der lange Lockdown auch an unseren Nerven und Umsätzen“, sagt sie. Auf staatliche Corona-Hilfen sei man glücklicherweise nicht angewiesen.

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