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Betzdorf/Gebhardshain

Betzdorf: In Sachen Schulstandort Farbe bekennen

Von Andreas Neuser
Fördergelder beantragt, Standort bleibt offen Foto: Markus Döring

Am Montag, 20. November, 17 Uhr, Rathaus Betzdorf, wird im Verbandsgemeinderat Betzdorf-Gebhardshain eine Entscheidung zum Standort der Martin-Luther-Grundschule Betzdorf fallen – oder auch nicht. Es geht um die Beantragung von zusätzlichen Fördergeldern bis zum 24. November. Die Zeit drängt. Im Verbandsgemeinderat war das vergangenen Montag schon einmal Thema. Da preschte die CDU aber überraschend mit einem neuen Vorschlag vor. Die Martin-Luther-Grundschule im Gebäude der Bertha in der Schützenstraße unterbringen, die Bertha auf dem Bühl konzentrieren. Die größere Kita sollte ebenso in der Schützenstraße unterkommen. Vergangenen Montag gab es keine Entscheidung. Man wollte erst noch einmal beim Kreis versuchen, dass der Termin zur Meldung der Förderung verschoben wird. Doch das geht nicht.

Lesezeit: 2 Minuten
Nun muss kommenden Montag entschieden werden. Will man die zusätzlichen Fördergelder für die Martin-Luther-Grundschule haben, dann braucht man einen klaren Beschluss zum Standort. Die Verwaltung schlägt die Sanierung am jetzigen Standort vor. Die im Gebäude befindliche Kita sollte größer neu gebaut werden – Webers Wäldchen wird als Standort diskutiert. Bürgermeister ...
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Zu lange vor Beschluss gedrückt

Jetzt wird es hektisch. In Sachen Schulstandorte müssen in Betzdorf unter Zeitdruck Entscheidungen getroffen werden. Einfach ist das nicht. Denn hier gibt es keine klar auf dem Tisch liegende Lösung. Dafür sind zum einen mehrere Mitspieler in einer komplizierten Situation auf unterschiedlichen Spielfeldern aktiv. In Betzdorf gibt es drei Schulgebäude: Bertha-von-Suttner-Realschule plus mit den Standorten Schützenstraße und „Auf dem Bühl“. Beide Gebäude gehören inzwischen dem Mitspieler Kreis. Dann gibt es da noch das Gebäude der Martin-Luther- Grundschule (Mitspieler Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain), in dem zusätzlich der Franziskus-Kindergarten (Mitspieler Stadt Betzdorf) beheimatet ist. Eine Kita, die zu klein ist und vergrößert werden muss. Ein Neubau wurde hier in die Diskussion gebracht. Als möglicher Standort gilt Webers Wäldchen. Widerstand war hier vorhersehbar.

Dass Entscheidungen gefällt werden müssen, davor hat man sich zu lange gedrückt. Der Kreis ist hier für den ersten Spielzug gefragt. Erst wenn hier Klarheit besteht, kann die Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain sagen, ob sie eines der Gebäude für eigene Zwecke nutzen will. Bis dahin hängt man in der Luft, muss aber dafür sorgen, dass die Kinder der Martin-Luther-Grundschule vernünftig untergebracht sind. Ebenso ist noch für die Erweiterung (oder Neubau) der Kita zu sorgen. Die Verwaltung der VG machte sich auf den Weg und legte Vorschläge auf den Tisch. Sanierung der Martin-Luther-Grundschule und Neubau einer Kita.

Doch nun gibt es plötzlich zusätzliche Fördermittel für Schulbauten. Gebunden sind die aber an den Standort des Schulgebäudes und an eine Frist zur Anmeldung beim Kreis: 24. November.

Erst jetzt kommt die CDU (Kreis, Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain, Stadt Betzdorf) mit einem gemeinsam abgesprochenen Vorschlag auf den Tisch. Ein Vorschlag, den man, zumal die CDU die größte Fraktion im Kreistag stellt, schon vor Monaten hätte einbringen können. Es wäre genügend Zeit für Diskussionen gewesen. Wenn der CDU-Vorschlag auf den ersten Blick auch Charme haben mag, so liegen die Probleme im Detail. Das Gebäude der Bertha in der Schützenstraße ist viel zu groß für die Martin-Luther-Grundschule. Eine Kita könnte an dem Standort von übergeordneten Behörden noch abgelehnt werden, da es keinen vernünftigen Außenbereich gibt. Ebenso hat das Zusammenspiel Kita und Grundschule am bisherigen Standort nicht funktioniert. Warum soll das nun in der Schützenstraße gut gehen? Und was macht die Verbandsgemeinde dann mit dem leeren Gebäude in der Martin-Luther-Straße? Auch das wird weitere Kosten verursachen. Fällt die Entscheidung, wie die CDU es vorschlägt, freut sich der Kreis. Er hat den Leerstand von einem Gebäude an die Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain abgetreten, die dann die Gebäude Schützenstraße und Martin-Luther-Straße „an der Backe hat“. Freude wird es aber auch nicht bei der Mehrzahl der Lehrer, der Schüler und Eltern von der Realschule plus in Betzdorf geben. Sie wollen gerne in der Schützenstraße bleiben.

Bleibt die Frage unbeantwortet, warum bringt die CDU den Vorschlag erst jetzt? Will man Bürgermeister Bernd Brato damit treffen? Im Jahr 2019 stehen schließlich wieder Kommunalwahlen an.

E-Mail: andreas.neuser@

rhein-zeitung.net

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