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Fensdorf

Betrieb ruht: Schullandheim in Fensdorf steht vor ungewisser Zukunft

Von Daniel Weber
Winterliche Stille liegt über dem Schullandheim in Fensdorf. Zum Jahreswechsel hat sich der Trägerverein in Wuppertal aufgelöst, und das Pächterehepaar ist in den Ruhestand gegangen. Nun steht das Haus leer – was daraus wird, scheint derzeit noch völlig unklar.
Winterliche Stille liegt über dem Schullandheim in Fensdorf. Zum Jahreswechsel hat sich der Trägerverein in Wuppertal aufgelöst, und das Pächterehepaar ist in den Ruhestand gegangen. Nun steht das Haus leer – was daraus wird, scheint derzeit noch völlig unklar. Foto: Markus Döring

„Von viel Wald umgeben, trotzdem kommt keine Langeweile auf“ – so präsentiert sich das Schullandheim in Fensdorf auf seiner Internetseite. Tausende Kinder und Jugendliche haben hier, mitten im Grünen, seit 1957 viele spannende Lern- und Freizeiten erlebt. Ob dies allerdings auch in Zukunft noch möglich sein wird, scheint äußerst fraglich: Seit Jahreswechsel ruht der Betrieb – und augenblicklich sieht es nicht so aus, als würde die Einrichtung noch einmal zu neuem Leben erweckt.

Lesezeit: 3 Minuten
Hintergrund: Der Träger des Jugendgästehauses, der Schullandheim-Verein Fensdorf, wurde offenbar zu Jahresfrist aufgelöst. Weil dieser seinen Sitz in Wuppertal hatte, war das Schullandheim Fensdorf bis dato dem nordrhein-westfälischen Landesverband Deutscher Schullandheime angeschlossen. Auf RZ-Anfrage dort teilt der Landesvorsitzende Dirk Havertz mit, es habe „im Trägerverein erhebliche Nachwuchsprobleme hinsichtlich der Vorstandsbesetzung ...
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Das Konzept: Lernen in der Natur ohne schulische Zwänge

Schullandheime sind pädagogische, die Schule ergänzende Einrichtungen, in denen Schüler und Lehrer in Form von Projektwochen ein bis drei Wochen vertiefend an lehrplanbezogenen Inhalten arbeiten können. Sie unterscheiden sich darin von von Landschul- oder Landerziehungsheimen, die eigene Schulsysteme in Vollzeit darstellen und meist als Internate geführt werden. Nicht zuletzt weil sie ein Lernklima ohne die organisatorischen Zwänge von Schule ermöglichen sollen, befinden sich Schullandheime häufig in naturnaher Umgebung.

Die ersten Schullandheime entstanden bereits vor dem Ersten Weltkrieg im Rahmen der Jugendbewegung und der Reformpädagogik. Ihre Blütezeit hatte die Bewegung in den Jahren 1925 bis 1933. Im Verband Deutscher Schullandheime sind gegenwärtig rund 250 Häuser organisiert. In Schullandheimen finden darüber hinaus aber auch Bildungs- und Fortbildungsveranstaltungen, Seminare sowie internationale Begegnungen statt. Das 1957 eröffnete Schullandheim in Fensdorf verfügt nach eigenen Angaben über 72 Schülerbetten (aufgeteilt in Sechs- und Achtbettzimmern), Einzelzimmer für Lehrer und Betreuer, zwei Aufenthaltsräume, einen Party- oder Bastelraum sowie ein Billardzimmer. Zum Gelände draußen gehören ein Basketballfeld, ein Bolzplatz, Klettergerüste, eine Lagerfeuerstelle und eine Tischtennishalle. daw
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