Kinderarbeit? Diskussion um Basaltsteine aus Vietnam
Uneinigkeit herrschte bei der Wahl der Pflastersteine für den Günter-Wolfram-Platz. Planer Moritz Morsblech hatte Pflaster aus heimischem Basalt vorgesehen, musste dann aber feststellen, dass dieser nicht mehr zu haben ist. Türkischer Basalt wiederum sei von minderer Qualität, norwegischer viel zu teuer, weshalb Morsblech Basalt aus Vietnam vorschlug.
Dieser komme dem hiesigen Basalt ziemlich nahe. Allerdings müsse man beim Kauf auf eine Zertifizierung achten, die garantiert, dass der Basalt nicht aus Steinbrüchen stammt, in denen Kinderarbeit herrscht. Karin Giovanella (CDU) genügt dies nicht: Sie argwöhnte, trotz Gütesiegel seien immer Zweifel angebracht. „Wir sollten als Kommune ein Zeichen setzen und das nicht unterstützen.“ Beigeordnete Gabi Heß (FWG) kritisierte zudem, es sei nicht mit dem Gedanken der Nachhaltigkeit zu vereinbaren, Pflastersteine um die halbe Welt zu verschiffen. Die Ratsmehrheit stimmte indes für die Verwendung des vietnamesischen Basalts – unter der Maßgabe einer seriösen Zertifizierung. Karin Giovanella und Martin Heidrich (beide CDU) stimmten letztlich gegen das Planungskonzept, Horst Föller (SPD) enthielt sich. daw