Auch im Kreis Altenkirchen tätig: Klinikträger aus Nordrhein-Westfalen fusionieren

Die Marien Gesellschaft Siegen (MGS) und die Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO) planen eine gemeinsame Zukunft, wie sie in einer gemeinsamen Pressemitteilung berichten. Dafür haben die Aufsichtsgremien beider Trägergesellschaften eine Absichtserklärung (Letter of Intent) beschlossen. Demnach soll die MGS Teil des GFO Verbundes werden. Ziel ist es – vor dem Hintergrund veränderter gesundheitspolitischer Rahmenbedingungen –, gemeinsam eine qualitativ hochwertige medizinisch-pflegerische Versorgung für die Menschen in der Region Südwestfalen zu sichern und zugleich die christlich geprägte Gesundheitsversorgung zu erhalten.
Die Marien Gesellschaft betreibt mit rund 2400 Mitarbeitern 30 Einrichtungen, darunter die Seniorenheime Haus St. Klara in Friesenhagen und Haus Mutter Theresa in Niederfischbach. Das Unternehmen habe sich bereits vor mehr als zehn Jahren auf den Weg gemacht, über Kooperationen und Verbünde in der Region Südwestfalen zu verhandeln und diese aktiv aus einer stabilen Position heraus zu gestalten, beschreibt Geschäftsführer Hans-Jürgen Winkelmann die Ausgangslage der MGS.
Für eine gute Zukunftsperspektive
Der aktuelle Krankenhausplan für Nordrhein-Westfalen und die derzeit diskutierten Klinikreformen auf Bundesebene zeigen deutlich, dass die Zukunft der Leistungserbringung in größeren Verbünden sowie konzentrierten und spezialisierten Strukturen liegt, betont Hans-Jürgen Winkelmann. Gerade alleinstehende Kliniken – wie auch das St. Marien Krankenhaus in Siegen – haben es daher zunehmend schwer, sich zu behaupten und zu refinanzieren.
Mit dem geplanten Beitritt zum GFO Verbund mit seinen mehr als 100 Einrichtungen, darunter das St. Antonius Krankenhaus Wissen, und rund 15.000 Mitarbeitern will die MGS ihren Beschäftigten eine gute Zukunftsperspektive verschaffen – an den bisherigen Standorten aber auch innerhalb des GFO-Verbunds –, die Versorgung der Menschen in der Region sichern und mit und in der GFO weiterentwickeln.
Mit der GFO als Partnerin würden die Optionen der MGS größer, sich im immer komplexer werdenden Umfeld der Gesundheitsversorgung weiterzuentwickeln. Es böten sich damit gemeinsame Entwicklungs- und Wachstumschancen, die die MG alleine nicht hat. Zudem gäbe es eine große Nähe aufgrund gleichgerichteter konfessioneller Trägerschaften, sagt Hans-Jürgen Winkelmann.
Fusion ergibt auf vielen Ebenen Sinn
Beide Trägergesellschaften, betont der Sprecher der GFO-Geschäftsführung, Markus Feldmann, passen gut zueinander: „Wir kennen uns seit vielen Jahren, sind kontinuierlich im Austausch und haben punktuell bereits mehrfach zusammengearbeitet – beispielsweise im Brustzentrum Siegen-Olpe, beim Ärztesymposium Siegen-Olpe und beim Aufbau der Hospizarbeit auf der Eremitage bei Siegen. Daher besteht ein Vertrauensverhältnis. Außerdem sind sich beide Träger als christlich orientierte Organisationen inhaltlich und weltanschaulich nahe. Wir teilen die gleichen Werte. Das sind gute Voraussetzungen für das Zusammenwachsen und eine künftige gemeinsame Unternehmenskultur.“
Zudem spreche die regionale Nähe beider Träger für ein Zusammengehen, um die sich daraus ergebenden Effekte (z. B. mehrstufige Versorgungsleistungen aus einer Hand von Medizinischen Versorgungszentren über Krankenhaus bis hin zu Altenhilfe und -pflege sowie Hospiz) bestmöglich für Patient:innen, Bewohner:innen, Klient:innen und Mitarbeitende zu nutzen.
Das gilt insbesondere für die südwestfälischen Krankenhausstandorte des neuen Verbunds. Für die GFO-Klinikstandorte in Olpe und Lennestadt sowie das St. Marienkrankenhaus in Siegen soll deshalb ein gemeinsames medizinisches Konzept erarbeitet werden, wonach künftig das Leistungsangebot der drei Standorte gut und sinnvoll aufeinander abgestimmt wird und jedes Haus dabei ein besonderes spezialisiertes Profil entwickelt.
Hans-Jürgen Winkelmann und Markus Feldmann betonen unisono: „Ein gemeinsamer Verbund von Marien Gesellschaft und GFO ist sowohl aus der Perspektive der Gesundheitsversorgung für die Region als auch aus der Sicht beider konfessioneller Träger nur konsequent. Darüber hinaus ist er aus strategischer Sicht für beide Gesellschaften sinnvoll und zukunftsweisend. Denn insbesondere im Klinikbereich ist Größe ein immer bedeutenderer Faktor.“ red