Kreis Altenkirchen

Arbeitsmarkt im AK-Land: Trotz Pandemie gibt es mehr Beschäftigte

Foto: dpa/Symbolfoto

„Gute Nachrichten vom Arbeitsmarkt“ meldet die Agentur für Arbeit in Neuwied, die für die Kreise Altenkirchen und Neuwied zuständig ist. Die Beschäftigung in den beiden Landkreisen ist laut einer Pressemitteilung wieder überdurchschnittlich angestiegen.

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Zum 30. September 2021 wurden demnach 104.778 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte mit Arbeitsort in der Region gezählt, das sind 2183 oder 2,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Damit ist der Anstieg, der auch im AK-Land zu verzeichnen ist, erheblich höher als im bundesdeutschen Durchschnitt, wo insgesamt „nur“ ein Plus von 1,6 Prozent registriert wurde.

  • Zu diesem Wachstum tragen laut Agentur folgende Wirtschaftsbranchen maßgeblich bei:
  • Heime und Sozialwesen: 9562 Beschäftigte, ein Plus von 569 oder 6,3 Prozent;
  • Baugewerbe: 8177 Beschäftigte, ein Plus von 377 oder 4,8 Prozent;
  • Verkehr und Logistik: 4743 Beschäftigte, ein Plus von 219 oder 4,8 Prozent;
  • Zeitarbeit: 1394 Beschäftigte, ein Plus von 189 oder 15,7 Prozent.
  • In der größten Branche im Bezirk, dem verarbeitenden Gewerbe, stieg die Beschäftigung dagegen lediglich um 44 Beschäftigte (plus 0,1 Prozent) auf 30.817 an.

Die Beschäftigung von Frauen hat mit einem Plus von 2,4 Prozent auf 47.150 stärker zugenommen als die von Männern, die um 1,9 Prozent auf 57.628 zulegte. Allerdings bleiben nach Erkenntnis der Arbeitsagentur die Strukturen der Beschäftigung zwischen den Geschlechtern sehr unterschiedlich: Während von den beschäftigten Männern insgesamt 52.443 in Vollzeit und 5185 in Teilzeit tätig sind, arbeiten nur 22.820 Frauen in Vollzeit und 24.330 in Teilzeit. Hier fällt zudem auf, dass die Vollzeitbeschäftigung der Frauen im zurückliegenden Jahr nur um 0,7 Prozent, die Teilzeitbeschäftigung hingegen um 4,1 Prozent wuchs.

„Dieser Trend ist nicht neu und hat sicherlich viel mit unserer Wirtschaftsstruktur zu tun“, kommentiert der Chef der Neuwieder Arbeitsagentur, Karl-Ernst Starfeld. „Dennoch ist die strategische Ausrichtung, deutlich mehr Frauen Anreize und Rahmenbedingungen für eine Vollzeittätigkeit zu bieten, bisher nicht wirklich erfolgreich gewesen.“

Im Segment der geringfügig entlohnten Beschäftigung, die im Wesentlichen versicherungsfrei ist, gab es im Jahresverlauf ebenfalls einen Anstieg, der mit 2,0 Prozent auf jetzt 29.087 etwas schwächer ausfiel als bei den sozialversicherungspflichtigen Jobs. Im Bereich dieser sogenannten Mini-Jobs arbeiten im Agenturbezirk 40,2 Prozent Männer und 59,8 Prozent Frauen. Während die Zahl der Menschen, die ausschließlich einer geringfügig entlohnten Tätigkeit nachgehen, im Vorjahresvergleich um 1,3 Prozent auf 17.200 Menschen abnahm, ist die Zahl derer, die dies neben einer anderen Beschäftigung tun, um 7,2 Prozent auf 11.887 gestiegen.

„Beide Entwicklungen zeigen, dass mit den nachlassenden Wirkungen der Corona-Pandemie im letzten Jahr ein erheblicher Beschäftigungszuwachs einherging, der zunehmend viele, aber nicht alle Branchen und Beschäftigungsformen erfasste und den aus der Vergangenheit bekannten Mustern folgte“, bilanziert der der Neuwieder Agenturleiter Karl-Ernst Starfeld. red