Blick ins Archiv: So berichtete das „Kreisblatt“ über die IHK-Gründung 1945
Mit täglichen Sprechstunden in der Zeit von 9 bis 11 Uhr war die neu gegründete Kreisgeschäftsstelle der Industrie- und Handelskammer, ansässig beim damaligen Landratsamt in Kirchen, bereits unmittelbar nach ihrer Gründung im Oktober 1945 für die Öffentlichkeit erreichbar. Das berichtete das „Kreisblatt für den Landkreis Altenkirchen“, ein Vorläufer der Rhein-Zeitung, in seiner Ausgabe vom 23. Oktober 1945.
Anlass der Berichterstattung war eine „wichtige Besprechung“ in der Hüttenschenke in Wehbach, bei der „interessierte Kreise“ über die Aufgaben der IHK-Geschäftsstelle sowie der ebenfalls neu eingerichteten Wirtschaftsstelle informiert werden sollten. Teilnehmer waren unter anderem auch Landrat Richard Bornheim und der Kommandant der französischen Militärregierung, Kapitänleutnant Pelletier. Erster Geschäftsführer der IHK im AK-Land war ein Dr. Jung, der unter anderem berichtete, dass die Prüfungen für den Kreis nach Kirchen verlegt worden seien. Zu den Rednern zählte außerdem ein Dr. Böhne von der Kruppschen Bergverwaltung, der auf die enorme Bedeutung der Brennstoffversorgung für die Wiederbelebung der Industrie hinwies. Hierzu müsse sich die französische Besatzungsbehörde mit ihrem britischen Pendant absprechen, auf deren Gebiet alle wesentlichen Kohlevorkommen lagen. Bemerkenswert: Auch die Ausbeutung eines kleinen Braunkohlevorkommens auf dem Stegskopf wurde damals diskutiert. Eine Förderung von 800 Tonnen pro Monat erschien möglich. mif