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Zahlen gehen zurück: Weniger Einbrüche, aber keine Entwarnung

Gleich zwei Mal schlugen in der Nacht auf Donnerstag Diebe im Koblenzer Stadtgebiet zu und machten gute Beute.
Gleich zwei Mal schlugen in der Nacht auf Donnerstag Diebe im Koblenzer Stadtgebiet zu und machten gute Beute. Foto: picture alliance

Es ist ein Rückgang, der in seiner Höhe verblüfft: Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist 2017 im Vergleich zu 2016 deutschlandweit um stolze 25 Prozent gesunken. Dieser deutliche Rückgang trifft auch auf den Kreis Ahrweiler und auf Bonn zu, wie die zuständigen Polizeistationen auf RZ-Anfrage mitteilen. Dennoch: Entwarnung geben sie nicht.

Lesezeit: 2 Minuten
Jeder Einbruch ist einer zu viel. Und es sieht so aus, als ob Profieinbrecher unbeeindruckt weiter agieren. Der deutliche Rückgang hatte sich bereits Mitte Oktober abgezeichnet. Damals waren es sogar 31 Prozent. Allerdings war die Zahl wenig aussagekräftig, da die dunkle Jahreszeit – die Hochsaison der Einbrecher – grade erst ...
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Auge in Auge mit dem Täter: Bloß nicht den Helden spielen

Einbrecher scheuen in der Regel die Konfrontation mit ihren Opfern, sagt der Mayener Kriminalhauptkommissar Markus Stratmann: „Sie brechen meist ein, wenn keiner zu Hause ist, und wollen dann so schnell wie möglich wieder weg.“ Sollte man dennoch Geräusche hören oder einem Einbrecher gegenüberstehen, rät er zu absoluter Zurückhaltung und Passivität: „Man sollte nicht den Held spielen wollen. Oft haben Einbrecher Schraubendreher oder Reiz- und Sprühgas dabei. Die Situation kann dann sehr schnell eskalieren.“ Die Täter schreckten auch nicht davor zurück, brutale Gewalt anzuwenden.

jl

Einbruchsopfer stehen vor seelischem Scherbenhaufen

Viele Einbruchsopfer stehen nicht nur materiell, sondern auch seelisch vor einem Scherbenhaufen. Im eigenen Zuhause war jemand, der in der Wäsche gewühlt, private Dinge geklaut hat. Nach dem ersten Schock fühlen sie Ekel, Wut und Trauer um Gegenstände, mit denen liebevolle Erinnerungen verbunden waren.

Viele Opfer leiden unter Schlafstörungen, Ängsten, Magen-Darm-Problemen oder Konzentrationsstörungen. Häufig möchten Kinder nicht mehr allein zuhause sein oder schlafen nachts wieder bei ihren Eltern im Bett. Die Familie fühlt sich im eigenen Zuhause unwohl und unsicher. Viele Betroffene machen sich Vorwürfe oder geben sich die Schuld an dem Verbrechen und denken, sie seien zu unachtsam gewesen. Nach einer Studie des Kriminologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen zog jeder fünfte Betroffene nach dem Einbruch aus seiner Wohnung aus. Meistens verschwinden die psychischen Beeinträchtigungen der Opfer nach einigen Wochen. Dennoch sollten Opfer ihre Empfindungen ernst nehmen und sich bei Bedarf Unterstützung suchen wie etwa beim Weißen Ring. jl
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