Zu jedem der 48 Millionen Mobilfunkanschlüsse, die Telefonica für seine Studie herangezogen hat, gehören eine Handy- und eine SIM-Karten-Nummer. Diese Ziffernfolgen, nicht aber die Namen der Nutzer gehen in die Studie ein und werden weiter aggregiert – also zusammengeführt – und anonymisiert.
In Sachen Datenschutz unproblematisch ist das Vorgehen deshalb aus Sicht von Verbraucherschützern, wie Christian Göllner betont. Der Referent der Verbraucherschutzzentrale Rheinland-Pfalz erkennt sogar viele Vorteile in einer Auswertung, durch die etwa Verkehrsbetriebe ihre Taktung besser auf den Bedarf ihrer Fahrgäste ausrichten können.
„Problematisch für Verbraucher wird es, sobald solche Daten für die Preisbildung herangezogen werden“, mahnt der Experte allerdings auch. Das könnte nämlich dann zu steigenden Preisen führen – beispielsweise an der Tankstelle, wenn noch genauer erfasst wird, wann sich besonders viele Autofahrer in einem bestimmten Bereich bewegen. Ein ähnliches Szenario kann sich Göllner auch für Innenstädte vorstellen, wo Kaffee und Snacks zu Stoßzeiten und in besonders stark frequentieren Gegenden teurer werden könnten. Zu kritisieren ist aus Sicht des Verbraucherschutzes außerdem, dass Mobilfunk- oder Internetanbieter sowie soziale Netzwerke die Daten ihrer Kunden durch die anonymisierte Weitergabe versilbern, ohne diese in irgendeiner Form an den Gewinnen zu beteiligen. „Das ist bei einem Dienst wie Facebook so, der in Wirklichkeit gar nicht kostenlos ist, aber eben auch bei Diensten, für die der Nutzer sogar noch etwas zahlen muss“, ärgert sich Göllner. mif